S-Bahn Weizelsdorf
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Verkehr

Klagenfurt-Weizelsdorf: S-Bahn nur werktags

Seit Anfang Dezember fährt die S-Bahn zwischen Klagenfurt und Weizelsdorf im Stundentakt, allerdings nur von Montag bis Freitag. Am Wochenende stehen die Züge still, gerade einmal vier Busverbindungen werden angeboten. Eine Ausweitung des S-Bahn Angebots ist derzeit nicht in Sicht.

Neue Haltestellen mit einer Park&Ride Möglichkeit, neue Schienen, moderne S-Bahn Garnituren, die elektrisch unterwegs sind. Rund 50 Millionen Euro wurden in die Rosentalbahn investiert. Mit dem Fahrplanwechsel vor etwas mehr als einem Monat verkehrt jetzt jede Stunde ein Zug zwischen Klagenfurt und Weizelsdorf. Allerdings nur an Werktagen.

An den Wochenenden sind Fahrgäste auf den Bus angewiesen. „Wir hoffen, dass ein bisschen Bewegung bei der ÖBB reinkommt auch in Anbetracht der Taktung im Sommer. Der Fremdenverkehr spielt bei uns eine große Rolle, der Besuch der Tscheppaschlucht oder der Drauradweg sind Faktoren, die auch am Wochenende interessant sind“, so der Bürgermeister von Ferlach Ingo Appé. Er wünscht sich auch an den Werktagen, vor allem in der Früh und am Abend, zusätzliche Verbindungen. „Dir Firmen, die in Ferlach im Schichtbetrieb sind, fangen um 6.00 Uhr an, da ist es mit der S-Bahn noch nicht möglich, Ferlach anzufahren. Auch alles nach 7.30 Uhr kann die Öffis nicht mehr in Anspruch nehmen.“

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Betrieb am Wochnende erst 2025

Ein S-Bahn Betrieb zwischen Klagenfurt und Weizelsdorf auch an den Wochenenden werde kommen, sagt ÖBB Regionalmanager Reinhard Wallner. Allerdings erst mit Fertigstellung der Koralmbahn 2025. „Es benötigt eine gewisse Vorlaufphase, um das Umfeld anzupassen, sowohl verkehrsplanerisch als auch finanziell “, so ÖBB-Regionalmanager Reinhard Wallner.

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Zusätzliches Geld nötig

Damit die S-Bahn nach Weizelsdorf auch am Wochenende rollt bräuchte es zusätzliches Geld. Land und Bund bestellen und bezahlen den öffentlichen Nahverkehr. „Wir als ÖBB sind jederzeit leistungsbereit und können auch kurzfristig innerhalb weniger Monate eine solche Leistung zu Verfügung stellen, das haben wir bei der Einführung des Halbstundentaktes nach Spittal bewiesen“, so Wallner. Dafür müssten aber auch die Rahmenbedingungen geschaffen werden.

Soll heißen: es braucht weitere Busverbindungen zum und vom Bahnhof. Ein Bahnkilometer kostet in etwa doppelt soviel wie ein Buskilometer, rechnen die ÖBB. Vergleicht man die Öko-Bilanz der Transportmittel ist hingegen der Zug klar im Vorteil. „Der öffentliche Verkehr ist ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz, er wird sich aber gemeinwirtschaftlich nie tragen, denn wir bekommen unmittelbar vom Endkunden etwa 17 bis 20 Prozent unserer Gesamtkosten abgedeckt.“ Der Rest müsse durch die öffentliche Hand beigesteuert werden, so Wallner.

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Langsamer Umstieg auf Öffis

Passt das Angebot, gelingt der Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel auch abseits der Ballungszentren immer besser. „Die Akzeptanz der Menschen ist gestiegen, da es kein Dieselbetrieb mehr ist, sondern elektrisch, also sozusagen grüner. Wir merken, dass langsam ein Umstieg auf die Öffis stattfindet“, so Appé. Mit einer S-Bahn Verbindung am Wochenende wären die Rosentaler noch besser angebunden. Gespräche gebe es, spätestens in zwei Jahren soll es soweit sein.