Vierersessellift auf die Gerlitzen
ORF/Petra Haas
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Wirtschaft

Seilbahnen drängen auf Energieautarkie

Die Kärntner Seilbahnbetreiber wollen energieautark werden, um langfristig überleben zu können. Viele Projekte, egal ob auf Katschberg, Turracher Höhe oder Nassfeld, liegen in den Schubladen. Doch es fehlen die gesetzlichen Voraussetzungen, kritisierten die Vertretenden der Kärntner Bergbahnen.

Anfang Dezember, so das Klima mitspielt, sollen die Lifte in Kärntens Skigebieten in Betrieb gehen. Noch soll der Gast wenig spüren von den gestiegenen Energiekosten, die die Seilbahnen zum Großteil selbst tragen müssen. Die Liftkartenpreise werden zwar um acht bis zehn Prozent teurer, aber der Betrieb soll ohne Einschränkungen laufen, hieß es am Montag nach dem Treffen der Kärntner Seilbahnen.

Verordnung schiebt Riegel vor

Damit es so bleibt, und damit auch Skifahren langfristig leistbar bleiben kann, wollen die einzelnen Skigebiete großteils energieautark werden. Sie wollen auf Photovoltaikanlagen, aber auch auf Windkraft und Pumpspeicherkraftwerke setzen. Die Infrastruktur wäre vorhanden, die Projekte auch, aber es fehle an den gesetzlichen Grundlagen, so der Sprecher der Seilbahnen, Manuel Kapeller-Hopfgartner.

Das treffe etwa auf Photovoltaikanlagen zu, die auf Freiflächen direkt neben den Liften errichten werden sollen: „Was bei uns in Kärnten ein Unikum ist, die Photovoltaikverordnung 2013 schiebt hier den Riegel vor. Wenn man Photovoltaik errichten will, wo die Energie auch für den Skibetrieb hergenommen wird und direkt vor Ort verbraucht wird, das geht nur mit vorangegangener Widmung. Das bremst uns“, so Kapeller-Hopfgartner.

Hotels und Gastronomie würden profitieren

Egal ob auf Katschberg oder Nassfeld, man möchte in erneuerbare Energien investieren. „Wir reden im Schnitt von zwei bis vier Hektar Photovoltaik, die hier benötigt wird pro Skigebiet, und ein bis zwei Windräder“, so Kapeller-Hopfgartner. Auch alle Hotels und Gastronomiebetriebe im Skigebiet könnten davon profitieren, sagte Wirtschaftskammer-Präsident Jürgen Mandl.

„Wenn man sich heute die Wellnesslandschaften in Hotels ansieht, die bei minus 20 Grad viel Energie verbrauchen, die man aus alternativer Energie gewinnen könnte, dann ist es höchste Zeit, dass wir hier an Geschwindigkeit zulegen.“ Zustimmung kommt auch von ÖVP-Wirtschaftsreferenten Sebastian Schuschnig. „Die Zeit der Tabus muss absolut vorbei sein.“ Die Seilbahnbetriebe drängen auf eine Änderung der gesetzlichen Grundlagen, jeder weiterer Tag sei ein vergeudeter, hieß es.