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Wirtschaft

Seilbahnen wälzen Energiespar-Pläne

Um möglichst ohne Einschränkungen durch die nächste Wintersaison zu kommen, wälzen Kärntens Seilbahnbetreiber angesichts der Energiekrise bereits erste Einsparungspläne. Das Angebot soll nicht darunter leiden.

Noch sind die Kärntner Bergbahnen im Sommerbetrieb. Angesichts der steigenden Energiekosten und der allgemeinen Teuerung machen sich die Betreiber aber bereits Gedanken darüber, wie sie den kommenden Winter gestalten werden.

Teurere Liftkarten machen Erhöhung nicht wett

Die Preise für die Liftkarten werden – wie bereits berichtet – um durchschnittlich acht Prozent erhöht. Um aber kostendeckend wirtschaften zu können, wäre eine Erhöhung um 15 bis 20 Prozent notwendig, sagte Manuel Kapeller-Hopfgartner, der Sprecher der Kärntner Seilbahnbetreiber. Angesichts der explodierenden Kosten gebe es deshalb Überlegungen, wie der Betrieb der Anlagen kostengünstiger gestaltet werden könne.

Wie gehen Seilbahnen mit Energiekrise um?

Die Kärntner Seilbahnwirtschaft wälzt angesichts der Energiekrise Pläne für die kommende Wintersaison: Es geht um die Frage, wie die Bergbahnen möglichst unbeschadet und ohne Einschränkungen für die Gäste durch den Winter kommen.

Energieeinsparungen von zehn bis 15 Prozent seien „definitiv ohne geschmälertes Angebot“ möglich, sagte Manuel Kapeller Hopfgartner: „Es wird sicherlich die Leuchtreklame im Talstationsbereich und allen Bereichen der Skigebiete hinterfragt werden. Zu welchen Zeiten muss diese laufen? Es wird interne Diskussionen geben müssen, ob der Nachskilauf in dieser Form weitergeführt wird oder die Betriebszeiten geändert werden.“ Auch eine Senkung der Raumtemperatur in den Betriebsgebäuden werden überlegt.

Lokale Stromerzeugung mittels Speicherteichen

Um in Zukunft unabhängiger von den Stromversorgern zu werden, überlegen die Seilbahnbetreiber, selbst kleine Kraftwerke zu errichten und so ihren eigenen Strom zu erzeugen, sagte Kapeller-Hopfgartner: „Wir sind definitiv gewillt, unseren eigenen Strom zu produzieren. Wir haben die Anlagen am Berg mit Trafostationen, ein gut ausgebautes Wegenetz, das heißt wir könnten mit einem sehr geringen Eingriff ein großes Potenzial abschöpfen. Da geht es darum, Speicherteiche für die Erzeugung von Spitzenstrom zu nutzen und das Wasser dann mit nachhaltigen Energiequellen wie Windkraft oder Photovoltaik wieder den Berg hinauf zu pumpen und so einen lokalen Kreislauf zu erzeugen.“

Moderne Beschneiungsanlagen helfen Strom sparen

Was die Beschneiung anbelange, sei man bereits seit zehn Jahren auf einem guten Weg, um ressourcenschonende Technologien einzusetzen. „Wir haben sehr viel Geld investiert und ressourcenschonende Erzeuger implementiert, die teilweise nur noch zehn Prozent des Energiebedarfs der alten Erzeuger benötigen. Diese Maßnahmen werden sicherlich weiter fortgeführt.“

Nach möglichen Einschränkungen bei den Pistenflächen und gesperrten Liftanlagen gefragt, sagte Kapeller-Hopfgartner: „Noch wird über diese Einschränkungen noch nicht in diesem Ausmaß gesprochen, da wir derzeit nicht von einer Stromknappheit ausgehen sondern es rein um das Preisthema geht.“

Die Abfederungen würden also über Stromsparmaßnahmen in anderen Bereichen versucht, Auswirkungen auf das Angebot solle es aus heutiger Sicht keine geben.