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Wirtschaft

Tourismus zittert vor Wintersaison

Die Tourismus- und Seilbahnbetriebe stehen vor einem weiteren herausfordernden Winter. Die Energiekrise samt Teuerungswelle lässt die Kosten explodieren und die hohen Temperaturen machen eine Beschneiung derzeit unmöglich. Nahezu überall werden Buchungsrückgänge verzeichnet.

Die Temperaturen sind frühlingshaft, auf den Bergen liegt nur ein Hauch von Schnee. Von Winterlust und Skiurlaub kann derzeit also noch keine Rede sein. Das macht sich auch im Buchungsverhalten bemerkbar. Buchungsrückgänge seien vor allem bei Gästen aus Polen, Tschechien oder Ungarn zu verzeichnen, sagt Hotelierssprecher Sigismund Moerisch.

Ungewissheiten sorgen für Verunsicherung

Moerisch: „Um diese Zeit war normalerweise schon sehr viel mehr reserviert. Das ist jetzt nicht der Fall. Die Leute warten einfach zu. Wir haben eben diese Konflikte und Preis-Teuerungen sowie Ungewissheiten. Die Teuerung wird sich speziell bei der Energie im nächsten Jahr noch zuspitzen.“ Deshalb würden gerade im Winterurlaub gewisse Zielgruppen länger überlegen, sagte der Hotelierssprecher.

Sender auf dem Goldeck
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Auf vielen Bergen wie hier am Dobratsch liegt noch wenig Schnee

Preissteigerungen nicht an Kunden weitergeben

Jene Gäste, die kommen, werden die gestiegenen Preise und die Teuerung auch spüren. „Sie wird sich selbstverständlich bemerkbar machen müssen, um hier betriebswirtschaftlich agieren zu können. Wir sind uns in der Branche einig, dass wir diese Preissteigerung nicht weitergeben können. Das was wir nicht weitergeben können, wird auf jeden Fall bei unserem Ergebnis fehlen“, so Moerisch.

Eine Seilbahn
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An Skifahren kann noch nicht gedacht werden

Frost nicht in Sicht

Ein weiteres Problem, vor dem die Skigebiete derzeit stehen – fehlender Schnee und Minusgrade. Beides ist für die kommenden Tage nicht in Sicht. „Für künstliche Beschneiung bleibt es in den kommenden Tagen deutlich zu warm, die Frostgrenze steigt über knapp 3.000 Meter. Da gibt es selbst in den höchsten Skigebieten keine Chance auf künstliche Beschneiung“, so Meteorologe Gerhard Hohenwarter von der ZAMG.

Schneekanonen
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Die Schneekanonen stehen noch in Warteposition

Man bleibt optimistisch

Beispielsweise am Dreiländereck stehen die Skikanonen und noch in Warteposition. Das spart zumindest Energie. Auch hier kämpft man mit einer massiven Explosion bei den Strompreisen. Allerdings habe man auf dem Sektor in den vergangenen Wochen massive Entspannung erfahren, so Seilbahnbetreiber Wolfgang Löscher. „Die Strompreise sinken im Moment, daher sind wir umso optimistischer, dass wir gut in den Winter hineinkommen.“

Vorverkauf läuft gut

Was zusätzlich positiv stimmt: Der Vorverkauf für den Kärntner Skipass ist gut angelaufen und liegt bereits jetzt über dem Ergebnis aus dem Jahr 2019. „Nicht nur die Liftbetreiber teilen den Optimismus, sondern auch die Kunden sind glücklicherweise optimistisch, dass wir einen Winter haben, wo Skifahren möglich ist“, so Löscher. Noch heißt es aber warten auf die weiße Pracht.