Bis Donnerstag wird in Kärnten eine theoretische Energiemangellage bis hin zum Blackout mit weiteren Krisenszenarien beübt. In dem Planspiel ist ein Extremwetterereignis über Europa dafür verantwortlich. In der Landesalarm- und Warnzentrale wurde dazu ein Krisenstab eingerichtet. „Wir haben uns in der Früh mit allen Teilenehmenden getroffen. Zusammen mit dem Bundesministerium sind jene Schritte, die in der Realität über einen langen Zeitraum auf uns Vorkommen würden, in sehr komprimierter Form in wenigen Stunden durchbesprochen worden“, so Energiereferentin Sara Schaar (SPÖ).
Keine Abschaltung für Bevölkerung
Die Übung sieht mehrere theoretische Schritte vor: Punkt eins ist ein Aufruf an die Bevölkerung zum freiwilligen Verzicht auf Strom, Punkt zwei auch an Großverbraucher wie Firmen. In der Übung werde laut Landeshauptmann Peter Kaiser aber auch das nicht reichen und man werden alle Schritte bis zum Blackout im Detail durchgehen.
Kärnten übt für Blackout
Die Kärntner Bevölkerung hat dabei keine Stromabschaltungen zu befürchten. „Alle die mitmachen, wissen dann Bescheid. Wenn es tatsächlich irgendwo zu Stromabschaltungen kommen sollte, dann sind das jene Betriebe, die mitmachen und nicht die Kärntnerinnen und Kärntner “, so Katastrophenschutzreferent Daniel Fellner (SPÖ).
Erkenntnisse für Krisenszenario
Auch die Kelag erhofft sich wichtige Erkenntnisse zu einem möglichen Krisenszenario. Energielenkung heißt auch, mit einer Menge an Strom vielleicht länger auszukommen, als gedacht. „Der Bund und das Land schreibt eine Verordnung, wo genau drinnen steht, wo welche Maßnahmen zu setzen sind. Es geht vor allem darum, Energie zu sparen. Ebenso ist es wichtig, zu messen, ob die Energiesparmaßnahmen auch angekommen sind“, so Reinhard Draxler von der Kärnten Netz GmbH. „Wenn die Vorgabe beispielsweise lautet fünf Prozent Energie zu sparen, wissen wir nach einer gewissen Zeit, ob das auch eingetroffen ist“, so Draxler. Das sei sehr wichtig, um die nächste Stufe zu erkennen.
Freiwillige Stromabschaltungen am Mittwoch
Am Mittwoch kommt es in Klagenfurt und Villach in einzelnen Gebäuden zu freiwilligen Stromabschaltungen, bei denen Einsatzkräfte und andere Organisationen real üben können. Auch der Notstrombetrieb wird getestet. Insgesamt nehmen bis zu 400 Leute an der Großübung teil.