E-Auto wird geladen
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Verkehr

E-Autos: Ladetechnologie ausbaufähig

Der Markt für E-Autos boomt, doch gibt es hinsichtlich der Ladetechnologie noch viel zu tun. Der ÖAMTC testete vier der gängigsten Fahrzeugmodelle. Dabei kamen die Experten zum Schluss, es kommt nicht so viel Energie in der Batterie an, wie aus der Steckdose bezogen und bezahlt wird.

Die Ladetechnologien bei E-Fahrzeugen werden immer besser, die Energiedichten der Akkuzellen steigen und damit nehmen auch die Reichweiten zu. Eine aktuelle Studie des ÖAMTC bei vier unterschiedlichen großen Fahrzeugbauern zeigt aber, die Bandbreite der Ladeverluste ist überraschend hoch – nämlich sieben bis zehn Prozent.

Oliver Weber, technischer Leiter des ÖAMTC Kärnten: „Ein Grund ist, dass wir in der Leitung, im Kabel einen Verlust haben, wenn die Elektronen fließen. Wir haben auch einen Verlust im Fahrzeug, weil wir tanken im Regelfall Wechselstrom, dieser muss in Gleichstrom umgewandelt werden. Dadurch hat man den größten Verlust.“

Halbierung von Ladezeiten möglich

Die Firma EnerCharge, eine Tochter der AAE Naturstrom aus Kötschach-Mauthen, produziert und erforscht Ladetechnologie. Die Produkte werden mittlerweile von Schweden bis nach Israel verkauft. Laut Geschäftsführer Jens Winkler ist bei den Ladesäulen bereits ein gutes Effizienzniveau erreicht. „Auf der Seite der Ladetechnologie sind wir im Bereich von Ladeverlusten von deutlich weniger als fünf Prozent unterwegs. Zwischen dem Stromnetzbezug und dem Einfüllen von den Wirkungsgraden her bei ein bis drei Prozent, dann hört es aber auf.“

Winkler sagte, er glaube, dass die Ladegeschwindigkeit weiter zunehmen werde. „Wir sind unterwegs mit 400 Kilometern, die man in einer halben Stunde bzw. 40 Minuten wieder nachladen kann. Das kann man halbieren.“

Laden ohne Verlust undenkbar

Winkler sieht bei der Batterietechnologie und auf Seite der Fahrzeugbauer noch hohes Innovationspotenzial. Ein Laden ohne Verluste werde laut Experten physikalisch wohl nie möglich sein. Im Technologievergleich liegen aber E-Fahrzeuge deutlich vorne. Bei einem Verbrennungsmotor liegt der Wirkungsgrad bei etwa 30 Prozent, bei einem E-Fahrzeug etwa bei 90 Prozent.