Mehrere Baumstämme nebeneinander
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Wirtschaft

Holzindustrie besorgt

Um zehn Prozent mehr Holz wird aktuell in Kärntens Wäldern geschlägert. Das Preisniveau wird aber hoch bleiben, sagt die Sägeholzindustrie. Es gebe zu wenig Lkw-Fahrer und für Laubholz aus Russland müsse man nach Alternativen suchen.

Die Preise für Rundholz waren im Juni auf einem Rekordniveau, sagt Markus Schmölzer, der Vorsitzende der österreichischen Sägeindustrie. Zwar sei der Preis zuletzt gesunken, aber: „Wir werden höhere Preisniveaus auch in der Produktion aufgrund gestiegener Energiekosten haben. Auch wenn wir hier natürlich im Moment irre Auswüchse erleben gehen wir trotzdem davon aus, dass die Energiekosten nicht auf ihr altes Niveau zurückfallen werden.“ Diese alten Preisniveaus seien über Jahrzehnte eingefroren gewesen. Der Preis anderer Baustoffe sei in dieser Zeit um hunderte Prozent gestiegen, so Schmölzer. Es handle sich also um einen Nachholeffekt beim Holz.

Dazu kommt, dass die Sanktionen gegen Russland erst zu wirken beginnen. Die Lieferverträge mussten bis Mitte Juli seitens Russlands erfüllt werden. Vor allem Laubholz wird aus Russland nach Österreich geliefert. Da gelte es jetzt Alternativen zu finden.

Ohne Schadholzaufarbeitung droht Lebensraumverlust

Mittlerweile sei eine Trendumkehr zu spüren. Es werde um zehn Prozent mehr Holz in Österreich geerntet. Überhaupt spricht sich die Sägeindustrie für die aktive Nutzung des Waldes aus. Laut Schmölzer sei in einigen Regionen, etwa in Oberkärnten, spürbar, welche dramatischen Auswirkungen Käferkatastrophen haben können: „Wir können den Wald nicht sich selbst überlassen. Wenn die Schutzfunktion des Waldes nicht mehr gegeben ist sind diese Regionen früher oder später nicht mehr für die Menschen besiedelbar.“

Die Holzindustrie sorgt sich aber auch um die Logistik. Es würden Fahrer fehlen, auch das Konsumverhalten sei abwartend. Alles in allem fahre man derzeit auf Sicht, hieß es am Freitag beim Internationalen Holztag.