Wenn Schutzwald fehlt, sind die Dörfer im Tal in Gefahr, vor allem dann, wenn Lawinen oder Muren abgehen. Eine Aufforstung ist offenbar kaum noch zu bewältigen. Der Mörtschachberg im Mölltal war einst ein widerstandsfähiger Fichtenwald, bis der Borkenkäfer kam und die Bäume geschlägert werden mussten.
Borkenkäfer breiten sich aus
Die Borkenkäfer vermehren sich derzeit explosionsartig. Besonders betroffen ist das Mölltal.
Heiße Sommer erschweren das Aufforsten
Am Freitag war der Wald Ausgangspunkt einer Tagung mit betroffenen Landwirten, Forstexperten und mit Manfred Lexer vom Institut für Bodenkultur in Wien. Es ging um die Frage, wie angesichts dieser massiven Schäden überhaupt noch aufgeforstet werden könne, einer der Waldbesitzer ist Josef Zlölbl: „Natürlich ist das alles eine Frage der Zeit. Jetzt sind die Sommer so heiß und wenn man die Pflanzen setzt vertrocknen sie. Wildbestand ist auch ein Thema und da ist natürlich in so einem Gelände, wo viel Stein ist, klar, dass die Pflanzen unter schwierigen Bedingungen nur aufkommt und so Wald nachwächst.“

Laut Forstgesetz sei jeder Waldbauer verpflichtet sich um das Schadholz wie zum Beispiel nach dem Sturm Vaya vor vier Jahren und um die Wiederaufforstung zu kümmern, doch in der Realität sehe es anders aus, sagte Christian Dullnig von der Forstaufsicht: „Da haben wir das Problem, dass eigentlich die Bereitschaft und Fähigkeit der Waldbesitzer nicht mehr da ist. Es fehlt an Leuten, die die Arbeit bewältigen können.“

Der Bürgermeister von Großkirchheim, Peter Suntinger, sagte: „Wir haben für das Brennholz nach Vaya 18 Euro bekommen und die Seilbergung hat bergauf 35 bis 38 Euro gekostet und bergab 45 und das immer netto. Da können wir uns ausrechnen, wie viel wir dazu gezahlt haben. Zu einem wirtschaftlichen Denken gehört auch dazu zu überlegen, was kann im Wald für einen artenreichen Nährboden dienlich sein und was nicht. Also das hätte genauso dort liegen bleiben können.“
Borkenkäfer-Experte zur Plage
Borkenkäfer-Experte Manfred Lexer von der Universität für Bodenkultur in Wien über die aktuelle Borkenkäfer-Plage in Kärnten.
Hoffen auf neue Fichten-Züchtungen
Schadholz also der Natur zu überlassen sei eine Möglichkeit. Was es laut Forstexperten brauche, das sei ein Mischwald, der weniger anfällig sei als reine Fichtenbestände, aber auch neue Fichten-Züchtungen seien vielversprechend, sagte Forstpflanzenproduzent Thomas Buchhäusl: „Da haben wir die 20 trockenresistentesten Fichten identifiziert und die züchten wir gerade weiter.“ In den nächsten Jahren soll es dann Setzlinge geben. Allerdings sei bei der Aufforstung auch das Rotwild und die Verbiss-Schäden ein Problem, sagen die Förster.