Hafnersee Liegenschaft
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Wirtschaft

Neuer Pächter für Hafnersee-Liegenschaft

Nach jahrelanger Pächter-Suche für die Seeliegenschaft Hafnersee ist das Land nun fündig geworden. Die Falkensteiner-Gruppe konnte als neuer Pächter gewonnen werden. Der Vertrag gilt ab November und wird für 30 Jahre abgeschlossen. 20 Millionen Euro sollen investiert werden. Der öffentliche Seezugang soll erhalten bleiben.

Nach einem europaweit ausgeschriebenen Vergabeverfahren konnte die Kärntner Beteiligungsverwaltung für die Seeliegenschaft am Hafnersee einen neuen Pächter gewinnen. Die Falkensteiner Gruppe wird mit ihrer Marke „Premium Camping by Falkensteiner“ die touristische Infrastruktur am Hafnersee entwickeln und modernisieren, hieß es Freitagvormittag in einer Aussendung des Landes. Der Aufsichtsrat stimmte dem Pachtvertrag in seiner Sitzung am Donnerstagabend zu.

Modell für den Hafnersee von Falkensteiner
FMTG – Falkensteiner Michaeler Tourism Group AG
So stellt sich Falkensteiner die neue Infrastruktur am Hafnersee vor

Kein Verkauf von Seegrundstücken

„Oberstes Ziel ist es, Seegrundstücke und –flächen im öffentlichen Eigentum oder Einflussbereich zu erhalten. Die durchgeführte Ausschreibung und die daraus resultierende Pachtvergabe zeigen, dass eine Weiterentwicklung der Seeliegenschaften auch ohne Verkauf von Seegrund möglich ist“, sagte Beteiligungsreferent Martin Gruber (ÖVP) in einer ersten Reaktion.

Zentrale Ausschreibungskriterien waren, dass eine öffentliche Seenutzung gewährleistet bleiben muss und eine mindestens zehnmonatige Betriebspflicht pro Jahr einzuhalten ist. So will Falkensteiner nach einer Erstinvestition in Höhe von über 20 Millionen Euro und einem umfangreichen Neubau des Urlaubsresorts mehr als 60 neue Arbeitsplätze schaffen.

Mögliche Eintrittspreise im ortsüblichen Rahmen

Nach Angaben des Landes soll das in die Jahre gekommene Hotel abgerissen werden. Am Grundstück sollen Glamping-Unterkünfte für luxuriöses Campen entstehen. Der Campingplatz soll bestehen bleiben, aber es soll keine Dauer-Camper mehr geben. Nicht verbaut werde die Liegewiese.

Falkensteiner-Geschäftsführer Otmar Michaeler sagte im ORF-Kärnten-Interview, der Zugang zur Bade- und Liegewiese bleibe für die Öffentlichkeit „selbstverständlich“ erhalten: „Es ist vorgesehen, dass man einen Eintritt verlangen könnte.“ Sollte es dazu kommen, werde man sich den in Kärnten ortsüblichen Preisen anpassen.

Öffentlicher Seezugang soll erhalten bleiben

Der öffentliche Seezugang wird auch zukünftig beibehalten und soll durch die Errichtung weiterer Wellness- und Badeeinrichtungen aufgewertet werden. „Kärnten braucht mehr touristisch genutzte Betten und Ganzjahresbetriebe. Das bringt Wertschöpfung und ist auch die beste Grundlage, um Mitarbeiter im Tourismus zu halten. Diese Investition zeigt das klare Vertrauen der Tourismuswirtschaft in das Urlaubsland Kärnten“, so Tourismusreferent Sebastian Schuschnig (ÖVP).

Der Pachtvertrag zwischen Falkensteiner und der Kärntner Beteiligungsverwaltung wird für 30 Jahre abgeschlossen und tritt mit 1. November 2022 in Kraft. Das Land bekommt jährlich 300.000 Euro Pachtzins. Nicht vom Pachtvertrag umfasst ist die Seefläche. Das an die Liegenschaft angrenzende Ramsar-Schutzgebiet darf vom Pächter im Sinne eines sanften Tourismus und gemäß naturschutzrechtlicher Vereinbarungen genutzt werden.