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Wirtschaft

Schnelles Wachstum der Stadt Villach

Die Stadt Villach wächst stark – nicht zuletzt wegen der Expansion des Chip-Herstellers Infineon. Um den Bedarf an Wohnraum für die nächsten Jahre zu erheben, wurde eine Studie in Auftrag gegeben. Am Donnerstag wurden die Ergebnisse präsentiert.

Derzeit gibt es in der Draustadt 43.665 Wohnungen. Besonders hoch ist der Anteil an Singlehaushalten. In 45 Prozent der Wohnungen lebt nur eine Person. Im Vergleich dazu beträgt der Anteil an Singlehaushalten in Kärnten 39 Prozent, österreichweit sind es 38 Prozent. Um die Nachfrage nach leistbarem Wohnen abzudecken, will die Stadt nun über mehr geförderte Wohnprojekte verhandeln. Villach wächst – und das um 2,5 Prozent bis 2027. Auch der Wohnraum in der zweitgrößten Stadt Kärntens wächst mit, aber laut Studie der Fachhochschule nicht im benötigten Ausmaß.

Villacher Wohnungsstudie

Ein zentrales Ergebnis einer urbanen Wohnraumstudie , die die Stadt Villach am Donnerstag präsentiert hat, zeigt einen hohen Anteil an Singlehaushalten in der Draustadt. In 45% der Haushalte lebt nur eine Person.

Stadt will höheres Wohnraumkontingent

Um den hohen Anteil von 45 Prozent Singlehaushalten beizukommen, brauche es mehr kleinere Wohnungen – auch der Anteil des geförderten Wohnraums soll von 16 auf 20 bis 25 Prozent erhöht werden. „Mit dem Bürgermeister sind wir dran, beim Landeshauptmann mehr vorstellig zu werden, um noch mehr Kontingent für Villach zu bekommen“, sagte Wohnungsstadtrat Erwin Baumann. Man wolle sich Baulandreserven seitens der Stadt aneignen, um das dann kostengünstig weiterzugeben, so Baumann.

Erwin Baumann, Katrin Stainer-Hämmerle und Günther Albel
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Erwin Baumann, Kathrin Stainer-Hämmerle und Günther Albel präsentierten die Ergebnisse

In der Wohnraumstudie kam über eine Social-Media-Umfrage auch die Villacher Bevölkerung zu Wort. „Sie wollen natürlich im Grünen leben, sie wollen Freiraum, vielleicht einen Garten oder eine Terrasse“, sagte Studienautorin Kathrin Stainer-Hämmerle. Die Wohnung sei aber auch manchmal zu groß oder zu klein, oder einfach zu teuer und deshalb wollen viele eine neue Wohnung, so Stainer-Hämmerle.

Albel fordert Leerstandsabgabe

Was die Studie aber auch zeigt ist, dass es im Österreichvergleich lässt in Kärnten bzw. in Villach vergleichsweise günstig leben lässt. Nur im Burgenland sind die Gesamtwohnkosten kleiner. Dennoch gibt es auch in Villach leerstehende Wohnungen – die Quote ist mit 7,7 Prozent jedoch moderat.

Bürgermeister Günther Albel forderte trotzdem eine Leerstandsabgabe. Man habe dazu, gemeinsam mit dem Land Kärnten, einen Gesetzesentwurf in Ausarbeitung. „Kärnten wird hier nicht warten können, sondern wir müssen auch hier einen sehr raschen Schritt setzen“, so Albel. Sollte das Land eine Abgabe beschließen – müsste der Bund aber noch zustimmen – was in der Vergangenheit nicht der Fall gewesen sei.