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Wirtschaft

Wohnungen als Investitionsobjekte

Seit 2017 werden mehr Wohnungen gebaut, als die Bevölkerung benötigt, weil die Bauträger ihre Investitionen in Wien und Graz zu einem großen Teil abgeschlossen haben und mehr im Süden bauen. Ein massives Überangebot soll es aber laut Bauträgerdatenbank keines geben.

Gebaut wird auch in Kärnten immer mehr für Anleger und nicht vordringlich für bereits ansässige Familien. Matthias Grosse, dessen Firma Exploreal alle Daten über Bautätigkeiten recherchiert und in einer Datenbank zusammenfasst, sagte, dass in Kärnten 20 Prozent der Wohnungen für Anleger errichtet werden, in Wien 30 Prozent, in Graz bereits 50 Prozent.

„Kärnten gut ausgestattet“

Bis vor etwa sechs Jahren wurden in Kärnten pro Jahr weniger Wohnungen gebaut als Haushalte gegründet wurden. Seit 2017 entstehen jedoch Jahr für Jahr mehr Wohnungen, als von der Bevölkerung benötigt. Grosse sieht trotzdem kein Überangebot. Man könnte sagen, dass Kärnten für die nächste Zeit gut mit zusätzlichem Wohnraum ausgestattet sei, so Grosse.

Fokus auf Altbausanierung gewünscht

Weil auch die Nachfrage der Anleger befriedigt werden müsse, werde trotzdem auch im kommenden Jahr über den Bedarf gebaut. Paul Perkonig, Fachgruppenobmann der Bauträger in Kärnten sagte, dass er sich von Seiten der Wohnbauförderung einen Fokus auf die Altbausanierung und das verdichtete Bauen im städtischen Bereich wünsche.

Eine durchschnittliche Eigentumswohnung mit 76 Quadratmetern kostet in Kärnten aktuell knapp 400.000 Euro. In Wien kostet eine durchschnittliche Wohnung 415.000 Euro, ist aber um etwa zehn Quadratmeter kleiner als in Kärnten. Nicht einmal ein Drittel der Wohnungen in Kärnten werden von gemeinnützigen Bauträgern errichtet, im Burgenland sind es immerhin 80 Prozent.