Wietersdorfer strebt Klimaneutralität an

Die Wietersdorfer Gruppe wächst weiter. 2021 konnte der Umsatz um rund elf Prozent auf knapp 800 Millionen Euro gesteigert werden. Der weltweit agierende Zement- und Rohr-Produzent geht auch für heuer von einem Wachstum aus.

Vor allem außerhalb Europas laufen die Geschäfte gut. Neben den Hauptmärkten Deutschland, Österreich, Slowenien und Italien wird bereits rund ein Fünftel des Umsatzes außerhalb Europas erwirtschaftet. Wietersdorfer Geschäftsführer Michael Junghans sagte, innerhalb von Europa halten einander Österreich und Deutschland mit je 25 Prozent vom Umsatz die Waage, gefolgt von Slowenien und Italien die zusammen je 25 Umsatzanteil ausmachen. Mit 15 Prozent Umsatz sei man in den USA vertreten und mit zwei Prozent in Afrika.

Michael Junghans Wietersdorfer Geschäftsführer
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Michael Junghans

Afrika sei ein wesentlicher Zukunftsmarkt, so Junghans. Neben der Errichtung von Wasserleitungen ist Wietersdorfer dort auch am Bau von Entsalzungsanlagen beteiligt. Für das heurige Jahr rechnet Hannes Gailer, der zweite Geschäftsführer von Wietersdorfer, mit einem weiteren Wachstum. Er sagte, bei den Mitarbeiterin habe man eine leicht steigende Entwicklung. In den letzten Jahren seien es um rund sechs Prozent mehr geworden, trotz fortschreitender Digitalisierung und Automatisierung. 678 Mitarbeiter sind es derzeit in Österreich.

Energieeffizienz soll gesteigert werden

Der Konzern beschäftigt derzeit mehr als 2.900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 22 Ländern, fast ein Viertel davon in Österreich. In den nächsten Jahren gehe es vor allem um Nachhaltigkeit. Langerfristig gesehen wolle der Konzert klimaneutral werden, so Junghans: „Wir haben im letzten Jahr 25-26 Millionen Euro in die grüne Transformation investiert. Das werden mittlere zweistellige Millionenbeträge auch in den nächsten Jahren sein.“

Man habe sich schon vor Jahren ganz klar der Kreislaufwirtschaft verschrieben. Das Potenzial sehe man in eigenen PV-Anlagen und der Produktion von Windkraft. Es gehe um die Implementierung von Effizienzmaßnahmen, wo Energie eingespart werden könne, um sich deutlich von Konkurrenten zu differenzieren.

Gas-Notfallplan für Industriebetriebe gefordert

Noch habe der Krieg in der Ukraine keine Auswirkungen auf die Produktion bei Wietersdorfer. Die Nachfrage sei hoch, heißt es von der Geschäftsführung. Die steigende Inflation, Lieferengpässe vor allem aber ein Gaslieferstopp hätten aber Folgen, so Junghans: „Wir haben uns über die letzten Jahre ein Stück unabhängig vom russischen Gas machen können, als wir zum Beispiel in Wietersdorf die Erhöhung der Ersatzbrennstoffrate über die letzten Jahre zu erzielen. Wir haben es auch geschafft, den Ofenbetrieb gasunabhängig zu gestalten.“ Am Standort in Peggau gebe es diese Abhängigkeiten aber noch. Mit aktuellem Stand könne das Gas an diesem Standort nicht substituiert werden.

Für die Industrie fehle ein Gas-Notfallplan mit klaren Vorgaben, welche Bereiche unbedingt am Laufen gehalten werden müssten, so Junghans.