Rund 17.000 Beschäftigte gibt es in der heimischen Bauwirtschaft. 45 Prozent davon haben lediglich einen Pflichtschulabschluss und sind als Hilfskräfte beschäftigt. Vor allem sie sollen von dem Aus- und Weiterbildungsprogramm „Bau packt an“ profitieren. Ins Leben gerufen wurde es mitten in der CoV-Krise im April vergangenen Jahres.
„Wir haben es im vergangenen Jahr geschafft, 96 Teilnehmer in den drei Modulen auszubilden. Wir haben es auch geschafft, 20 Partnerfirmen in der Kärntner Bauwirtschaft dazu zubringen, das Projekt mit uns gemeinsam zu verwirklichen“, so der Innungsmeister und Branchensprecher in der Wirtschaftskammer Robert Rauter.

Besseres Einkommen möglich
Von der Aus- und Weiterbildung profitieren auch ältere Arbeitnehmer. Als Facharbeiter steigen die Chancen für ein besseres Einkommen, so Alois Peer von der Gewerkschaft Bau Holz. „Sie haben die Möglichkeit, rund 500 Euro brutto monatlich mehr zu verdienen. Das ist, glaube ich, in Zeiten wie diesen von großer Bedeutung.“
Die Weiterbildung von der Hilfskraft zur Fachkraft unterstützt das Land auch finanziell. „Wir brauchen gut ausgebildete und auch formal qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um die Qualität, die die Baubranche in Kärnten hat auch langfristig sicherzustellen“, so Arbeitsmarktreferentin Gaby Schaunig (SPÖ).
Neuer Lehrberuf „bautechnische Assistenz“
Das Arbeitsmarktservice begleitet die Interessierten durch das modulare Ausbildungsprogramm, so AMS-Leiter Peter Wedenig. „Es muss keiner den Lehrabschluss machen, aber er kann gemacht werden. Das ist auch das Neue in diesem Modul, dass die Personen ausgehend von ihren Qualifikationsniveau und ihren Interessen und Fähigkeiten sich quasi langsam an den Lehrabschluss herantasten können.“
Weil Fachkräfte nicht nur auf den Baustellen, sondern auch in den Baubüros fehlen, wurde nun auch ein neuer Lehrberuf ins Leben gerufen. Der neue Ausbildungszweig nennt sich „bautechnische Assistenz“ – er soll im Herbst starten und auch mehr Frauen in die Baubranche locken, wie es heißt.