Chronik

Nach wie vor kein „Brand aus“ im Mölltal

Der Waldbrand am Burgstallberg in Mühldorf im Mölltal (Bezirk Spittal/Drau) ist seit Montagnachmittag unter Kontrolle. Der Löscheinsatz per Hubschrauber wurde laut Einsatzleitung erfolgreich beendet. Die Brandstellen werden über Nacht noch beobachtet. Möglicherweise kann am Dienstag „Brand Aus“ gegeben werden.

Das Feuer brach am späten Sonntagnachmittag oberhalb von Mühldorf im Mölltal, in etwa 700 Meter Seehöhe, aus. Gegen 17.00 Uhr wurde die Landesalarm- und Warnzentrale (LAWZ) verständigt, dass auf dem Burgstallberg, im Bereich der Zufahrt zur Baustelle Reisseck II, ein Waldstück in Brand stehe. Sämtliche Freiwillige Feuerwehren von Winklern bis Gmünd wurden zum Löscheinsatz gerufen. Das Gebiet ist zwar mit den Feuerwehrfahrzeugen auf dem Straßenweg erreichbar, das gesamte Areal ist aber sehr steil und teils felsig, was die Löscharbeiten erschwerte.

Waldbrand von oben
FF Mühldorf

Nachtwache auf dem Berg

Es dauerte bis zum Einbruch der Dunkelheit gegen 19.30 Uhr, bis das Feuer unter Kontrolle gebracht werden und sich nicht mehr ausdehnen konnte. Zu diesem Zeitpunkt waren 21 Feuerwehren mit rund 250 Leuten auf dem Burgstallberg im Einsatz. Gegen 21.30 Uhr wurden die Kräfte auf dem Berg abgelöst. Eine verkleinerte Einsatzmannschaft blieb mit Tanklöschfahrzeugen auf dem Berg, um auf ein eventuelles Aufflammen des Brandes rasch reagieren zu können.

Feuerwehrmänner bei Kontrolle Glutnester nach Waldbrand Mühldorf
ORF
Feuerwehrleute kontrollieren Glutnester

Suche nach Glutnestern am Montag

Durch den Hubschrauber FLIR wurde bei Dunkelheit mit einer Wärmebildkamera Aufnahmen gemacht, um die Bereiche mit Glutnestern im Boden ausfindig machen zu können. Nach Schätzungen sind bis zu zehn Hektar Wald stark betroffen. Am Montag gegen 7.00 Uhr suchten Feuerwehrleute wieder den Boden nach Glutnestern ab. Die Feuerwehr wurde durch 40 Mann des Pionierbataillon 1 aus Villach unterstützt.

Polizeihubschrauber FLIR in der Luft bei Löscharbeiten
ORF
Polizeihubschrauber bei Löscheinsatz

Zwei Hubschrauber des Innenministeriums und zwei Hubschrauber des Bundesheeres waren ebenfalls im Einsatz. Dabei wurde auch noch der Waldboden umgegraben und Glutnester mit Wasser gelöscht. Dieser Einsatz wurde am Montagnachmittag erfolgreich beendet, hieß es von der Einsatzleitung. Die Kräfte werden noch vor Einbruch der Dunkelheit abgezogen. Komplettes „Brand aus“ könne es vermutlich erst am Dienstag geben.

Waldbrand von der Ferne
FF Mühldorf

Walter Egger vom Bezirksfeuerwehrkommando sagte, das steile Gelände sei eine Herausforderung. Ein Vorteil sei, dass man von zwei Seiten zum Brand zufahren konnte. Abends sei Wind aufgekommen, der zu einem raschen Ausbreiten geführt habe. In den letzten Wochen habe es zwölf Flur- und Waldbrände durch die große Trockenheit gegeben. Vor allem auf den Südhängen komme es zu zu Bränden, so Egger.

Großbrand bereits vor zwei Wochen

Erst vor zwei Wochen war es ebenfalls auf dem Burgstallberg nach dem Abbrennen von Ästen zu einem Großbrand gekommen. Damals standen 150 Feuerwehrleute im Einsatz.

Vor allem unachtsam weggeworfene Zigaretten können mittlerweile schnell ein Feuer auslösen. Es gibt aber auch andere Gefahrenquellen, sagt Egger: „Glasscherben oder sonstige weggeworfene Gegenstände können dazu führen, dass es zu Selbstentzündungen kommt.“

Auch entlang von Bahnstrecken löste Funkenflug heuer schon mehrere Brände aus. Deshalb gilt in fast ganz Kärnten – in den Wäldern – ein absolutes Feuerverbot. Bei Verstößen drohen hohe Geldstrafen.