Registrierung Flüchtlinge Bus
ORF
ORF
Ukraine-Krieg

Mobile Registrierung Geflüchteter startet

Seit Montag können sich Flüchtlinge aus der Ukraine auch in den Bezirken registrieren lassen. Das Land stellt die mobile Registrierung in Polizeibussen zur Verfügung, um den Menschen die Fahrt nach Villach oder Klagenfurt zu ersparen. Damit können die Menschen hier auch legal arbeiten.

Insgesamt wurden in Kärnten bisher rund 1.100 aus der Ukraine vertriebene Flüchtlinge registriert. Seit Montag ist ein mobiles Team auch in den Bezirksstädten unterwegs, bisher war die Registrierung für die Grundversorgung nur in Klagenfurt und Villach möglich. Die mobile Registrierung richtet sich vor allem an privat untergebrachte Flüchtlinge, die keine Möglichkeit haben, nach Klagenfurt oder Villach zu kommen.

Rahmen für Flüchtlingsbeschäftigung

Laut aktuellen Schätzungen werden bis zu 200.000 ukrainische Flüchtlinge nach Österreich kommen, um hier dann auch zu bleiben. Sobald die Vertriebenen in der Grundversorgung sind, müssen sie zwar nicht arbeiten, können es aber. Viele Betriebe wollen diesen Flüchtlingen Arbeit bieten. Aber unter welchen Bedingungen ist das möglich?

Am Montag wurde Spittal an der Drau angefahren. Flüchtlinge, die in Quartieren in Spittal untergebracht sind, können sich im Bus registrieren lassen und müssen nicht in die Bundesbetreuungseinrichtungen Villach Langauen oder zur Fremdenpolizei in die Klagenfurter Ebentaler Straße kommen.

Registrierung Flüchtlinge Bus
ORF
Registierung von Geflüchteten

Durch die Registrierung erhalten die Betroffenen einen Ausweis für Vertriebene zugestellt und haben Anspruch auf die Leistungen der Grundversorgung. Die Registrierung gilt rückwirkend. Von den Geflüchteten mitzunehmen sind der Reisepass und – wenn vorhanden – der Meldezettel. Die Registrierung bedeutet nicht, dass in Privatunterkünften untergebrachte Personen ausziehen müssen.

Hier wird der Bus stationiert sein:

  • Montag, 21.3., vor der Polizeiinspektion Spittal an der Drau, Dr.-Arthur-Lemisch-Platz 2
  • Dienstag, 22.3., vor der Polizeiinspektion Hermagor, Gösseringlände 7
  • Mittwoch, 23.3., vor der Polizeiinspektion Wolfsberg, Lindhofstraße 3
  • Donnerstag, 24.3., vor der Polizeiinspektion Völkermarkt, Ritzingstraße 3
  • Freitag, 25.3., vor der Polizeiinspektion St. Veit an der Glan, Platz am Graben 1.

Die Vertriebenen werden vom Land aber dazu aufgerufen, ihre Unterkunft so rasch wie möglich als Hauptwohnsitz bei der zuständigen Gemeinde zu melden.

Registrierung Flüchtlinge Bus Formulare
ORF
Registrierungsformular

Registrierung stagniert

Die Zahl der Registrierungen stagniert derzeit, sagte Gerd Kurath vom Landespressedienst. So dürften sich bereits die meisten privat untergebrachten Menschen aus der Ukraine bereits registriert haben. Betroffene erhalten im Anschluss einen Ausweis für Vertriebene und haben Anspruch auf die Leistungen der Grundversorgung. Die Registrierung gilt rückwirkend. Rund 400 Flüchtlinge wurde in Kärnten bisher in offiziellen Quartieren untergebracht, bis Ende der Woche können 80 weitere untergebracht werden, so Kurath. Das Land sei weiter auf der Suche nach größeren Quartieren, insbesondere für Erstankünfte.

Mit Blauer Karte zum AMS

Mit der Registrierung ist auch die Blaue Karte verbunden, bekommen die Blaue Karte, den Ausweis für Vertriebe. Damit können sie zum Arbeitsmarktservice gehen und sich als arbeitssuchend vormerken lassen, sagte AMS-Kärnten-Chef Peter Wedenig: „Wir nehmen die Daten der Person auf und Kompetenzen und sie bekommen eine Beschäftigungsbewilligung. Damit haben sie Zugang zum Arbeitsmarkt.“ Von Seiten der Betrieb gebe es auch bereits ernsthaftes Interesse, die Menschen aus der Ukraine zu beschäftigen. 50 Betriebe hätten sich schon bereit erklärt, vor allem Gastronomie aber auch Autoaufbereiter, IT-Bereich und Anfragen aus der Pflege.

Anfragen von Betrieben

Obwohl davon ausgegangen wird, dass die Ukrainerinnen und Ukrainer Großteils eine gute Ausbildung haben und für den Arbeitsmarkt qualifiziert seien, bereits das AMS auch Kurse vor, vor allem Sprachkurse, um die Menschen möglichst rasch integrieren zu können. Wieviele Menschen hier arbeiten werden, könne man nicht sagen, wo Wedenig. Er gehe von 4.000 bis 5.000 Geflüchteten aus, dann werde man sehen, wie viele davon arbeiten möchten. Denn in der Grundversorgung seien sie dazu nicht verpflichtet. Es stehen hier ja auch noch existenzielle Fragen im Vordergrund. Viele Flüchtlinge hoffen auch auf eine baldiges Ende des Krieges.