Chronik

Cyberangriffe auf Betriebe möglich

Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine ist längst in der virtuellen Welt angekommen. Beide Seiten zielen auf Regierung, Infrastruktur und Unternehmen ab, Ausläufer können bis nach Österreich reichen. Derzeit sei die Lage noch unauffällig, sagen IT-Experten.

Für besonderes Aufsehen hatte zuletzt das Hacker-Kollektiv Anonymous gesorgt, dass Russland offiziell den Cyberkrieg erklärt hatte. Zahlreiche Hacker folgten dem Aufruf, es war von einem Cyber-Heer die Rede. Eine Entwicklung, die auch Martin Zandonella, IT-Experte und Sprecher der Sparte Information und Consulting in der Wirtschaftskammer, beobachtete.

„Was man wahrnehmen kann ist, dass die Kräfte, die sich bilden, nicht die uns bekannten Gruppen sind. Hier schließen sich Freiwillige an, die mit gemeinsamem Know-How und Ressourcen russische Webseiten hacken und Nachrichten für die Bevölkerung hinterlassen.“

„Derzeit keine vermehrten Angriffe“

Sie seien aber auch in der Lage, andere Angriffe zu starten, die sich Störend auf Abläufe in Russland auswirken, so Zandonella. Dass damit aber auch vermehrt Cyberattacken oder Angriffe im österreichischen Raum zu erwarten seien, kann Zandonella nicht bestätigen. Man sehe nicht, dass sich durch den Krieg das Bild ändere. Abgesehen von den Kräften, die die Ukraine unterstützen, sehe man keine vermehrten Angriffe auf Infrastruktur in Österreich.

Bedrohung durchaus real

Die Bedrohung und Wahrscheinlichkeit sei aber gegeben. Wirtschaftsbetriebe sollten sich vorbereiten und die IT-Sicherheit auf dem neuesten Stand zu halten: „Wenn man das in Zusammenhang mit dem Kriegsgeschehen sieht, ist das Bedrohungspotenzial bei den Unternehmen erhöht, die mit der Urkaine zusammenarbeiten, das können private Unternehmen, Energiebereich oder Industriebetriebe sein. Wenn jemand einen Standort der Ukraine oder enge Kontakte hat, könnte er auf einer Liste auftauchen“, so Zandonella.