Übergabe der FPÖ Petition zum Schutz der Almen
ORF/Birgit Rumpf Pukelsheim
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Politik

Landtag debattiert über Almschutz

Im Landtag ist am Donnerstagvormittag über den Schutz der Almen debattiert worden. Die FPÖ übergab dazu vor Beginn der Sitzung eine Petition an Landtagspräsidenten Reinhart Rohr mit 8.752 Unterschriften. Sie verlangen, den Schutz in die Landesverfassung zu schreiben.

Fast ein Sechstel der Landesfläche Kärntens sind Almen, 1.800 werden bewirtschaftet und der Druck von Investoren – etwa für den Bau großer Chaletdörfer – steigt. Die FPÖ warnt deshalb vor einem Abverkauf der Almen mit Zweitwohnsitzen. So sollen etwa auf dem Klippitztörl zu bestehenden 56 Chalets 100 weitere dazukommen. Von der einst versprochenen touristischen Nutzung sei nichts zu sehen, so der stellvertretende FPÖ-Klubobmann Harald Trettenbrein.

Die Freiheitlichen sprechen sich auch klar gegen neue Windparks auf den Almen aus, so Trettenbrein: „Wir haben eine Verantwortung für die Zukunft, daher ersuche ich Sie, gehen wir gemeinsam den Weg, wie die Seen auch die Almen in einer Zielbestimmung in die Landesverfassung zu schreiben.“

Auch SPÖ und ÖVP für klare Regeln

Der Flächenfraß müsse beendet und Betongoldrausch im Rahmen gehalten werden, sagte SPÖ-Klubobmann Herwig Seiser. Gegen das Zubetonieren von Almen plane man ein sogenanntes Freiraum-Verbundsystem: „Das festlegen wird, dass es konkrete Verbauungsverbote in unzerschnittenen Freiräumen geben wird.“ Der Fokus liege auf Natur, Arten, Biotop und Landschaftsschutz sowie das Erkennen von räumlichen Nutzungskonflikten, so Seiser.

Für Bauern bleiben Almen als Futtergrundlage unentbehrlich. Aber auch die touristische Nutzung sei wichtig, so Landesrat Martin Gruber (ÖVP): „Es braucht klare Spielregeln, vor allem, was das Errichten von Chalets betrifft. Wir müssen in Kärnten klar festlegen, in welchen Gebieten touristische Erschließung stattfinden darf und welche Gebiete nicht angetastet werden dürfen.“

Team Kärnten-Obmann Gerhard Köfer warnte davor, sämtliche Investoren mit behördlichen Auflagen zu verscheuchen, das wäre grob fahrlässig. Daher brauche es Grundregeln, die von allen Seiten eingehalten werden müssen. Man brauche keine neuen Gesetze, die alle Entwicklungen torpedieren.

Landtagswahl wirft Schatten voraus

Der freiheitlichen Ablehnung von neuen Windparks hielt ÖVP-Abgeordneter Christian Benger entgegen, wer Nein zu erneuerbarer Energie sage, öffne Tür und Tor zu Atomstrom. Mehrfach sprachen Abgeordnete die Verantwortung von Bürgermeistern und Gemeinderäten bei Widmungen an. Immer wieder gab es auch gegenseitige Vorwürfe und Schuldzuweisungen 13 Monate vor der nächsten Landtagswahl.