Durchschnittlich liegt die Erhöhung der Immobilienpreise bei zwölf Prozent, gerechnet pro Quadratmeter. In den Kärntner Skigebieten Nassfeld und Katschberg liegen die Preise aber deutlich höher – mehr dazu in Teure Immobilien in Kärntens Skigebieten. Auf dem Katschberg kostet ein Quadratmeter 6.250 Euro, eine Wohnung mit 80 Quadratmetern kostet eine halbe Million Euro. Besonders nachgefragt sind auch Zweitwohnsitze. Doch sie könnten eine Gefahr für die Gemeindestruktur darstellen.

Ein Beispiel ist Rattendorf, eine 300-Einwohner-Ortschaft in Hermagor. Bis zu 140 Urlauber sind in einem Hütteldorf untergebracht, wobei die 236 Chalets eines holländischen Investors den überwiegenden Teil des Jahres leerstehen.

Kein Beitrag zum Gemeindeleben
Laut Bürgermeister seien sie nicht ausgelastet. Ebenso sieht es in den umliegenden Orten aus. Zweitwohnsitze, die ein paar Wochen im Jahr vorwiegend von ausländischen Käufern bewohnt werden, würden nicht unbedingt zu einem florierenden Gemeindeleben beitragen. ÖVP-Bürgermeister Leopold Astner sagte, ihm seien die Hände gebunden.
Hohe Immobilienpreise in Skigebieten
Die Immobilienpreise in den Skigebieten sind stark gestiegen. Wir zeigen als Beispiele das Nassfeld und die Hochrindl.
Man stehe auch bei den Widmungen unter Bauverfahren unter Druck. Die Einheimischen können bei den Preisen oft schon schwer mithalten, so Astner. Es sei nicht so einfach, einen Zusammenhalt im Dorf zu haben, wenn viele Häuser nur selten bewohnt seien.

Russe will auf dem Nassfeld investieren
Investoren würden es aber nicht unbedingt schlecht mit ihren Angeboten meinen, heißt es von der Architektenfamilie Ronacher in Hermagor, gerade wenn es um die touristische Belebung geht. Ein Beispiel gibt es auf dem Nassfeld. Ein Käufer aus Russland will mehr als 50 Millionen Euro in die Modernisierung eines Areals investieren, so Architekt Herwig Ronacher.

„Gemeinden sollten langfristig planen“
Die Botschaft allgemein zur Raumordnung sollte sein, dass die Kommunen vorausschauende Grund- und Bodenpolitik betreiben, auf Jahrzehnte hinaus, damit an den richtigen Stellen Grundstücke zur Verfügung gestellt werden und nicht dort, wo dann jemand bauen wolle „Meistens ist es dann zu spät, wenn ein Investor kommt und Druck ausübt.“ Da sei auch in seiner Gemeinde nicht immer alles so gelaufen, wie er es sich als Architekt gewünscht hätte, so Ronacher.

Auch die Hochrindl ist begehrt, daher steigen die Preise. Das sei verständlich, sagte sagt Projektentwickler Roland Wöss von der Tomas Group in Klagenfurt. Man plane ein Hotel, denn die Hochrindl entwickle sich phantastisch. Dann wolle man noch Gästehäuser dazubauen, das sei jetzt Standard, so Wöss.