Leitungsmonteure in Großkleinberg
ORF/Peter Matha
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Verkehr

Behebung von Stromausfällen schwierig

Nach den Schneefällen werden noch mehrere hundert Haushalte in Kärnten auch in der Nacht auf Samstag ohne Strom bleiben. Die Arbeit der Monteure gestaltet sich wegen der Vielzahl an Störstellen bei Hauszuleitungen schwierig.

Hundert Monteure von Kärnten Netz waren seit Freitagfrüh wieder durchgehend im Einsatz. Sprecher Robert Schmaranz sagte am Freitagabend gegenüber dem ORF Kärnten, bis in die späten Abendstunden dürften sämtliche Störungen im 20-kV-Netz behoben werden: „Einige hundert Kundenanlagen dürften über Nacht noch unversorgt bleiben.“ Die Schäden sollen spätestens am Samstag im Laufe des Tages behoben werden.

Das große Problem sei, dass es sich nicht nur um eine Störstelle in einem unversorgten Gebiet handle, sondern um mehrere, so Schmaranz: „Viele Bäume haben die Leitungen zum Teil umgerissen. Man muss sich von Maststützpunkt zu Maststützpunt vorarbeiten. Das ist sehr zeitintensiv.“

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Baum verlegt Straße
Freiwillige Feuerwehr St.Martin/Feldkirchen
Baum verlegt Straße
Baum auf Straße vor Auto
Freiwillige Feuerwehr St.Martin/Feldkirchen
Baum auf Straße vor Auto
Feuerwehr befreit Bäume vom schweren Schnee
APA/GERD EGGENBERGER
Feuerwehr befreit Bäume vom schweren Schnee
Winterlandschaft Schneefall Töbring Villach
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Winterlandschaft in Töbring bei Villach
Schnee Kötschach Mauthen
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Schneefall in Mauthen
Verschneite Chalets
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Winterlandschaft Schneefall Töbring Villach
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Winterlandschaft in Töbring bei Villach
Schneelandschaft Villach
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Schneelandschaft bei Villach
Schneebedeckter ÖBB Zug im Raum Nötsch im Gailtal.
APA/GERD EGGENBERGER
Schneebedeckter ÖBB-Zug im Raum Nötsch im Gailtal
Schneebedeckte Oberleitungen von Zug
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Schneebedeckte Oberleitungen
Straßensperre Gailtal Schneefall
APA/GERD EGGENBERGER
Straßensperre Gailtal Schneefall

Donnerstagfrüh waren noch an die 20.000 Haushalte ohne Stromversorgung waren. Durch den Schnee kam es immer wieder zu Störungen im Kabelnetz. Schwerpunkte der Ausfälle waren in den Bezirken Villach-Land, Hermagor, Feldkirchen, St. Veit an der Glan und Klagenfurt-Land zu verzeichnen. Im Osten bzw. Westen Kärntens gab es wenige bis gar keine Störungen. Die Monteure der Kelag sind in diesen Tagen auch bei 1.600 Kärntner Haushalten unterwegs, um wieder warmes Wasser zu ermöglichen – mehr dazu in Nach Defekt: Großteil hat wieder Warmwasser.

6.000 Feuerwehrleute im Einsatz

Fast 600 Feuerwehreinsätze verzeichnete die Landeswarn- und Alarmzentrale alleine bis Donnerstagvormittag. 6.000 Feuerwehrleute standen die ganze Nacht auf Donnerstag im Einsatz, unter anderem, um hängengebliebene Fahrzeuge zu bergen.

Auch am Donnerstag und Freitag mussten noch umgestürzte Bäume von den Straßen entfernt werden. Besonders gefährlich sind Bäume, die auf Stromleitungen liegen oder diese gekappt haben. Stellenweise kam es zu Kurzschlüssen und daraus entstehenden Folgebränden, die sich durch den nassen Schnee nicht gefährlich ausbreiten konnten, hieß es von der Landesalarm- und Warnzentrale. 827 Einsätze verzeichneten die Feuerwehren in Kärnten bis zum Donnerstagmittag, auch am Freitag gingen die Einsätze weiter.

Schneebedeckter ÖBB Zug im Raum Nötsch im Gailtal.
APA/GERD EGGENBERGER

Mehrere Bahnstrecken unterbrochen

Seit Mittwoch fielen enorme Schneemengen in Kärnten, am Loiblpass etwa wurden 41 Zentimeter Neuschnee gemessen. Wegen des Schnees waren am Donnerstag vor mehrere Bahnstrecken unterbrochen. Wegen der Unwetterschäden sind zwischen Arnoldstein auch am Freitag keine Fahrten möglich. Die Sperre wird vermutlich noch bis Samstag, 8. Jänner, gelten Zwischen Villach Hauptbahnhof und Hermagor Hauptbahnhof wurde ein Schienenersatzverkehr eingerichtet.

Vor Fahrtantritt können sich Kunden auf der Homepage der ÖBB sowie unter der Telefonnummer 05-1717 über ihre Verbindung informieren.

Schneefälle sorgen für Behinderungen und Stromausfälle

Auf der Tauernautobahn zwischen Spittal und Feistritz sorgen Schneefälle für Verkehrsbehinderungen. Außerdem kommt es zu Stromausfällen im Unteren Drautal und im Raum Bad Bleiberg.

Die Gailtalstraße (B 111) zwischen Nötsch und St. Stefan im Gailtal wurde am Donnerstagabend wieder für den Verkehr freigegeben, teilte die Bezirkshauptmannschaft mit. Die Vorderberger Landesstraße (L 27) ist bis Vorderberg ebenfalls wieder befahrbar – von Vorderberg bis Feistritz Gail ist sie allerdings weiterhin gesperrt. Am Freitag ist auch die Spittaler Straße zwischen Aifersdorf und Kamering wegen umgestürzter Bäume gesperrt.

Zwei Verletzte bei Unfällen

Auf der Ossiacher Straße (B94) krachte eine 49-jährige Autolenkerin am Mittwochabend in einen Baum, der knapp vor ihr unter der Schneelast zusammengebrochen und auf die Fahrbahn gestürzt war. Die Frau habe die Kollision im Gemeindegebiet von Feldkirchen nicht mehr verhindern können und sei gegen den Baum gestoßen, berichtete die Landespolizeidirektion Kärnten. Der Baum habe auch eine Stromleitung beschädigt, die Lenkerin blieb unverletzt.

Alle Verkehrsbehinderungen und wo eine Kettenpflicht besteht, hören Sie regelmäßig im Radio Kärnten Verkehrsservice.

In Heiligenblut kam ein 25-jähriger Autolenker bei den winterlichen Verhältnissen von der Fahrbahn ab und stürzte mit seinem Wagen mit mehreren Überschlägen über eine 30 Meter hohe Böschung. Der alkoholisierte Lenker und seine 20-jährige Beifahrerin wurden bei dem Unfall gegen 21.35 Uhr verletzt und ins Bezirkskrankenhaus Lienz gebracht.

Schnee und Alkohol – diese Kombination führte auch auf der Schnellstraße S37 zwischen St. Veit und Klagenfurt zu Problemen. Auf Höhe Maria Saal fuhr am Mittwochabend ein 37 Jahre alter Autofahrer einem vor ihm fahrenden Pkw auf. Dieses Auto wurde gegen ein weiteres geschleudert, dann fuhr noch ein viertes Auto auf diesen Pkw auf. Die S37 musste für zwei Stunden komplett gesperrt werden. Alle Lenker blieben unverletzt. Der 37-Jährige, der den Unfall ausgelöst hatte, war laut Polizei alkoholisiert.

In der Marktgemeinde St. Jakob kam ein Räumfahrzeug aus bisher ungeklärter Ursache von der Fahrbahn ab und drohte abzustürzen. Durch das rasche Eingreifen der Feuerwehren St. Jakob und Velden am Wörthersee konnte das Fahrzeug gesichert und in weiterer Folge aus der misslichen Lage geborgen werden.

A2 zwischenzeitlich gesperrt

Bereits am Mittwochnachmittag gab es Behinderungen auf Kärntner Straßen. Betroffen waren auch Abschnitte der Südautobahn (A2) und der Tauernautobahn (A10). Der Verkehr kam nur stockend voran.

Auf der A2 blieben zwischen Velden und Villach immer wieder Fahrzeuge hängen. Das Rote Kreuz musste mit warmem Tee aushelfen, weil Hunderte Auto- und Lkw-Fahrer auf der Südautobahn bis in die frühen Morgenstunden im Stau standen. Die A10 wurde in Fahrtrichtung Villach zwischen den Anschlussstellen Spittal-Ost und Paternion-Feistritz wegen hängengebliebener Lkws zwischenzeitlich gesperrt. Auch auf der Drautalstraße (B100) zwischen Spittal an der Drau und Lienz blieben immer wieder Lkws hängen.