Das Atomkraftwerk Krsko im Vordergrund ein Acker
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Chronik

Kärnten zu Krsko: Ohne UVP kein Atomstrom

Dass Slowenien langfristig auf Atomkraft setzen will, sorgt hierzulande immer wieder für Empörung, auch wenn Atomkraft laut EU-Kommission als eine nachhaltige Energieform im Sinne des Klimaschutzes gelten solle. Doch die nötige, länderübergreifende Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) könnte den Atomkraftgegnern in die Hände spielen.

Für die Laufzeitverlängerung des Atomkraftwerkes Krsko muss es ein länderübergreifendes UVP-Verfahren geben. Kärnten hat, gemeinsam mit dem Umweltbundesamt und Global 2000, ein Gutachten in Auftrag gegeben, „weil beim Bau von Krsko nicht auf die Erdbebensituation geachtet wurde“ so die zuständige SPÖ-Umweltlandesrätin Sara Schaar. Und je länger dieses länderübergreifende UVP-Verfahren dauere, desto besser und zwar für die Gegner der Atomkraft und damit auch für Kärnten.

Schaar: Betrieb ohne gültige UVP 2023 zu Ende

Denn, so Schaar: „Krsko läuft jetzt seit fast 40 Jahren und mit Ende 2023 läuft Krsko aus.“ Wenn das länderübergreifende UVP-Verfahren bis dahin nicht abgeschlossen sei, dann sei eine Verlängerung der Laufzeit nicht möglich. Schaar geht auch nicht davon aus, dass die slowenische Regierung ein Ass im Ärmel hat, um das Kraftwerk zumindest bis zum Ende des UVP-Verfahrens weiter betreiben zu können. „Das Verfahren ist bereits eingeleitet, allerdings warten wir noch auf die Unterlagen aus Slowenien.“

Auf der anderen Seite feiert die Atomkraft als Klimaenergie aber gerade auch ein europaweites Comeback – Stichwort: Taxonomie der EU-Kommission. Slowenien hat überdies nicht vor, auf Atomkraft zu verzichten, sondern laut dem Land eine Klimastrategie bis 2050 im Parlament verabschiedet, in der von einer „langfristigen Nutzung“ der Kernkraft die Rede ist.

Auch Opposition kritisiert Krsko

„Der Einsatz von Atomkraft zum Klimaschutz ist wie ein schmutziger Lappen zum Fensterputzen. Er wird die Probleme nur vergrößern“, sagte der Kärntner FPÖ-Landesparteiobmann Erwin Angerer.

Erschüttert zeigte sich auch Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer: „Was wir hier erleben, ist der Versuch, eine Hochrisikotechnologie grün zu waschen."