Atomkraftwerk Krsko im Vordergrund Umspannwerk
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Chronik

Land bekräftigt Nein zu Krsko

Am Montag, dem 35. Jahrestag der Atomkatastrophe von Tschernobyl, hat das Land ein entschlossenes Vorgehen gegen die Weiterführung des slowenischen Atomkraftwerks Krsko in Slowenien betont. Eine präsentierte, internationale Studie kommt zu dem Schluss, dass Technologie und Sicherheitskonzepte aller derzeit betriebenen Reaktoren veraltet seien.

Das Risiko schwerer Atomunfälle steige deutlich an, sagte am Montag Kärntens Umweltlandesrätin Sara Schaar (SPÖ). Eine internationale Studie, beauftragt von der „Allianz der Regionen für einen europaweiten Atomausstieg“ komme zu dem Schluss, dass die Technologie und Sicherheitskonzepte aller derzeit betriebenen europäischen Leistungsreaktoren veraltet sei. Daher steige das Risiko von Fehlfunktionen und Unfällen signifikant an.

Umweltlandesrätin: Fordern Stilllegung von Krsko

Nachrüstungen könnten die Altanalagen nicht auf das für Neubauprojekte geforderte Sicherheitsniveau heben, und es fehle eine Regulierung für Nachrüstmaßnahmen. Und es gibt, laut den Studienautoren, nur einen unzureichenden Schutz gegen neue Risiken wie zum Beispiel Erdbeben.

Und das sei genau der Grund, warum das Land mit Hilfe anderer Bundesländer eine Begrenzung der Laufzeit und eine Abschaltung alter Atomreaktoren fordert, außerdem müsse die Einstufung der Atomenergie als nachhaltig, zurückgenommen werden. Das Atomkraftwerk Krsko nahe der Kärntner Grenze in Slownien stehe in einer der am meisten von Erdbeben gefährdeten Region Europas, sagte Schaar. „Wir fordern daher die Stilllegung des AKW Krsko.“

Auch ÖVP, FPÖ und Team Kärnten fordern Krsko-Schließung

In einer Aussendung forderte auch die FPÖ einmal mehr die Schließung des AKWs Krsko. Das ist eine massive Bedrohung für Europa. FPÖ-Obmann Gernot Darmann sagte, die ehestmögliche Abschaltung des AKWs müsse Ziel sein, um Schlimmeres zu verhindern. Die EU sei gefordert, mit entsprechenden Fördermaßnahmen Slowenien beim Umstieg auf alternative Energieformen zu unterstützen.

Auch die Kärntner ÖVP fordert die Schließung von Krsko. Clubobmann Markus Malle sagte, „die Erinnerung an Tschernobyl lehrt uns: Krsko muss geschlossen werden“. Malle machte sich in diesem Zusammenhang für weitere Offensiven für alternative Energieträger stark. „Es wird Zeit, stetige Widerstände gegen klimaschonende und auch sichere Energieerzeugung aufzugeben.“

Auch Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer nahm den 35. Jahrestag des Reaktorunfalls von Tschernobyl zum Anlass, um neuerlich auf die Schließung des Atomkraftwerks Krsko zu drängen. „Aus unserer Sicht führt an einer Stilllegung kein Weg mehr vorbei. Gerade das Erdbeben kurz vor Jahreswechsel hat uns einmal mehr gezeigt, wie berechtigt die Sorge vor einer Atomkatastrophe vor unserer Haustüre ist.“

Seismologe: Starke Beben um Krsko unwahrscheinlich

In Bezug auf die Erdbebengefahr für Krsko relativierten Experten wie Anton Vogelmann, Seismologe der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in Wien, allerdings. Die Bruchfläche in Krsko sei jedenfalls kürzer als zum Beispiel in Zagreb. Dort habe es im Vorjahr ein Beben der Stärke 6,4 gegeben. Weil es als auch verschiedene Bruchlinien gibt, seien starke Beben in der Region Krsko eher unwahrscheinlich, sagte Vogelmann.

Dass es eine Häufung von Erdbeben in Österreich gebe, treffe laut Statistik nicht zu, sagte Vogelmann. 48 Beben werden in Österreich jedes Jahr registriert. Innerhalb der vergangenen 21 Jahre, werden laut Statistik die meisten Beben in Tirol Niederösterreich, in der Steiermark und in Kärnten wahrgenommen. Allerdings gebe es so gut wie keine Schäden an Gebäuden. Slche Schäden kommen laut Statistik nur alle 75 Jahre vor.