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Wirtschaft

Handel soll 2-G stärker kontrollieren

Nach dem Lockdown für alle dürfen jetzt nur Geimpfte oder Genesene im Handel einkaufen. Doch die 2-G-Kontrollen finden so gut wie nicht statt, zeigt eine ORF-Recherche. Wirte, die lückenlos kontrollieren müssen, sind verärgert und fordern eine gesetzliche Nachbesserung. Auch Handelsvertreter sehen das so.

Im Gegensatz zur Gastronomie ist der Handel nur angehalten, die 2-G-Kontrolle stichprobenartig durchzuführen. Man findet zwar vor jedem Geschäfte eine Tafel oder einen Aufkleber „Eintritt nur mit 2-G“, doch kontrolliert wird das weder im Sportgeschäft noch beim Modehändler. Wenn überhaupt, dann nur vereinzelt.

„Unternehmen sind informiert“

Von Stichproben ist in der Verordnung zu lesen, die der Händler oder die Polizei durchführen sollten. Der Sprecher der Kärntner Händler in der Wirtschaftskammer, Raimund Haberl, sagte, man kenne die Stimmen und habe letzte Woche reagiert. Die Unternehmen seien informiert, dass sie kontrollieren sollen. Am Anfang hätten sich viele geweigert, eine Maske zu tragen, das sei jetzt kein Thema mehr. Daher sei er überzeugt, das werde auch bei den 2-G-Kontrollen so sein.

Vor allem die Wirte, die eine 2-G-Kontrolle durchführen müssen, seien verwundert ob der Lücke im Gesetz, sagte Wirtesprecher Stefan Sternad: „Ich bin nicht sauer auf den Handel, aber die Lücke verwundert mich. Nur wenn es lückenlos erfolgt, macht das Sinn.“ Er würde sich eine gesetzliche Nachschärfung wünschen.

Handel soll 2-G stärker kontrollieren

Nach dem Lockdown für alle dürfen jetzt nur Geimpfte oder Genesene im Handel einkaufen. Doch die 2-G-Kontrollen finden so gut wie nicht statt, zeigt eine ORF-Recherche. Wirte, die lückenlos kontrollieren müssen, sind verärgert und fordern eine gesetzliche Nachbesserung. Auch Handelsvertreter sehen das so.

„Eindeutige Regelung wäre besser“

Haberl ist als Vertreter des Handels auch für eine klarere Regelung, denn es sei schwammig formuliert. Was sei eine stichprobenartige Kontrolle und wie solle man sie beweisen, es gebe ja keine Aufzeichnungen. Mit eindeutigen Regelungen wäre es leichter. Es sei ein Mehraufwand und nicht angenehme gegenüber dem Kunden, aber in anderen Ländern werde auch rigoros kontrolliert, so Haberl. „Unter dem Gesichtspunkt, dass eine weitere Schließung davon abhängt, bin ich überzeugt, dass es sich bei uns auch durchsetzen wird.“

Bis es zu einer klareren gesetzlichen Regelung kommt, bleibt es jedem Händler aber selbst überlassen, ob er Kunden mit oder ohne 2-G bedient.

Polizei: Täglich bis zu 3.700 Kontrollen

Laut Polizei wurden seit 12. Dezember, als der Lockdowns für Geimpfte beendet worden ist, täglich zwischen 3.000 und 3.700 Kontrollen durchgeführt worden. Bisher gab es demnach rund 30.000 Kontrollen, die im Handel, in den Skigebieten und der Gastronomie durchgeführt worden seien. Man könne aber nicht überall sein, hieß es von der Polizei, die Händler seien nicht von ihrer Sorgfaltspflicht entbunden.