Visualisierung des neuen Flughaufen Klagenfurt
Lilihill
Lilihill
Wirtschaft

Flughafengrundstücke: Causa vertagt

Das Tauziehen um die Zukunft des Klagenfurter Flughafens ist am Donnerstag weitergegangen. Nach der Sitzung des Aufsichtsrates und der Eigentümerversammlung wurde die Causa bis 18. Jänner 2022 vertagt. Es geht um den Verkauf von Betriebsgrundstücken am Flughafen.

Kurz vor 19.00 Uhr ging die Sitzung der Eigentümerversammlung zu Ende. Fest steht nun, die Causa wurde auf Antrag der Stadt Klagenfurt auf den 18. Jänner 2022 vertagt. In der Sitzung konnte also kein Verkaufsbeschluss gefasst werden. Das Land blieb bei seinem Nein gegen die derzeitigen Verkaufsplänen. Eine Einigung sei dennoch noch möglich. „Ich denke ja, das Land Kärnten und die Beteiligungsverwaltung ist an einer positiven Entwicklung des Flughafen interessiert. Bei der Umsetzung hat man allerdings unterschiedliche Auffassungen, was der beste Weg sein kann. Das Land Kärnten will keine Liegenschaften verkaufen, sondern wir wollen mit Baurechten arbeiten. Wir wollen eine europaweite Ausschreibung, wir wollen einen Wettbewerb um den besten Preis und um das beste Konzept“, so Martin Payer von der Kärntner Beteiligungsgesellschaft.

Trotz des Neins seitens des Landes zeigte sich Lilihill weiterhin interessiert am Klagenfurter Flughafen: „Selbstverständlich wäre es uns lieber gewesen, wenn es ein einstimmiges Abstimmungsergebnis gegeben hätte. Ich werte es aber als positiv, dass weiter gesprochen wird, dass auch unser Kompromissvorschlag aufgenommen wurde. Dass das Gutachten evaluiert wird und dass es am 18. Jänner vielleicht zu einer positiven Beschlussfassung kommt“, so Lilihill-Unternehmenssprecher Gerhard Seifried.

ORF-Journalistin zur Flughafen-Entscheidung

Birgit Rumpf-Pukelsheim berichtet vom Klagenfurter Flughafen über den aktuellen Informationsstand hinsichtlich eines möglichen Verkaufs.

Pattstellung nach Sitzung

Der Flughafen selbst ist ja von Land und Stadt mehrheitlich an die Lilihill-Gruppe von Investor Franz Peter Orasch verkauft worden. Worum es jetzt geht, ist der Verkauf von nicht notwendigen Betriebsgrundstücken an die Immobiliengruppe. Verkäufer wäre also die Kärntner Flughafen Betriebsgesellschaft (KFBG), die Lilihill schon zu drei Vierteln gehört. Aber: ohne Zustimmung der Miteigentümer von Stadt und Land gibt es keinen Verkauf. Wie berichtet sagt das Land derzeit dazu Nein – mehr dazu in Flughafen: Land will Verkauf Absage erteilen.

Ringen um Flughafengrundstücke

Das Tauziehen um die Zukunft des Klagenfurter Flughafens ging am Donnerstag weiter. Am Vormittag tagte der Aufsichtsrat, am Nachmittag folgte die Eigentümerversammlung. Es geht um den Verkauf von Betriebsgrundstücken am Flughafen.

Flughafengründe als Voraussetzung für Aviation City

Es geht um 48 Hektar, die Lilihill aus der Flughafen-Gesellschaft herauskaufen will, dafür bietet die Gruppe bisher 17,8 Millionen Euro. Auf diesen Grundstücken will Lilihill Geschäfts- und Forschungsgebäude errichten. Kritiker meinen, die Flächen seien nach der Bebauung bis zu fünfmal so viel Wert. Die Geschäfts- und Forschungsgebäude seien für die Aviation City wirtschaftliche Voraussetzung, um den Flughafen zu betreiben, hieß es von Lilihill.

Diese Gebäude sollen, so der Plan, auf 40 Jahre teilweise wieder von der Flughafen-Betriebsgesellschaft gemietet und vermarktet werden. Das würde Lilihill Einnahmen garantieren, gleichzeitig würde aber das Risiko den Miteigentümern Land und Stadt Klagenfurt anteilsmäßig bleiben.

Model Aviation City
ORF

Regierung: „Kein Grund zur Eile“

Offenbar gibt es also noch einige Knackpunkte, weshalb Beteiligungsreferent Martin Gruber (ÖVP) keinen Grund zur Eile sah. Er wolle zuerst über ein Baurecht oder eine Pacht der Flächen reden, auch eine Ausschreibung sei möglich, sagte Gruber in einer Aussendung. Beim Thema Liegenschaften seien zu viele Fragen offen und auch der zeitliche Druck für einen sofortigen Verkauf sei nicht nachvollziehbar, da für 2022 jedenfalls noch andere Mittel zur Verfügung stünden. Es erscheine daher aktuell „nicht als beste Lösung für die KFBG, diese Vermögenswerte in Bausch und Bogen sofort und ohne Not zu verkaufen“.

Zudem soll es auch andere Kaufinteressenten geben. Darunter eine österreichische Investorengruppe, die es tatsächlich ernst meint, wie Rechtsvertreter Christian Tautschnig am Donnerstag bekräftigte. Von der Flughafen-Betriebsgesellschaft hieß es zuletzt, Gespräche könne es erst geben, wenn diese Investoren aus der Anonymität kämen.