Pressekonferenz in der Landesregierung mit dem CoV-Sprecher Gerd Kurath, Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) und Gesundheitsreferentin  Beate Prettner (SPÖ), (von links nach rechts)
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Coronavirus

Land verschärft die CoV-Schutzmaßnahmen

Die Zahl der Covid-19-Patienten in den Spitälern hat sich mit 225 seit Ende Oktober (110) verdoppelt. Das Land Kärnten verschärft daher ab Freitag die CoV-Schutzmaßnahmen. Die FFP2-Maskenpflicht wird ausgeweitet. Bei körpernahen Dienstleistern in der Gastronomie und bei Veranstaltungen müssen die Kunden wieder Masken tragen.

Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) erklärte am Nachmittag bei einer Pressekonferenz in der Landesregierung, dass es praktisch überall eine Maskenpflicht geben werde. Die entsprechende Sitzung sei noch im Gange, daher könnten noch einige Dinge dazukommen, sagte Kaiser. Die Maßnahmen der Bundesregierung seien die „Unterkante“, man müsse mehr tun, um die Kontakte zu reduzieren. Ziel sei es, einen „Lockdown für alle“ zu verhindern. Die Maßnahmen treten am Freitag 0.00 Uhr in Kraft und sind vorerst bis 5. Dezember befristet.

Land verschärft die CoV-Schutzmaßnahmen

Die Zahl der CoV-Patienten in den Spitälern hat sich mit 225 seit Ende Oktober verdoppelt. Das Land Kärnten verschärft daher die Schutzmaßnahmen. Die FFP2-Maskenpflicht wird ausgeweitet. Bei körpernahen Dienstleistern in der Gastronomie und bei Veranstaltungen müssen die Kunden wieder Masken tragen.

Praktisch überall Maskenpflicht

Das Tragen einer FFP2-Maske werde auch „am Ort der beruflichen Tätigkeit“ vorgeschrieben, wenn nicht „sonstige geeignete Maßnahmen“ zur Vermeidung von Infektionen ergriffen werden können. Im Bereich der körpernahen Dienstleistungen wird die Maskenpflicht auch auf die Mitarbeiter ausgeweitet. In Lokalen sind Konsumationen nur noch am Sitzplatz erlaubt, beim Aufstehen gilt Maskenpflicht, wie auch in Hotels, wo in allen allgemein zugänglichen Bereichen Masken zu tragen sind.

Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) hat Verschärfungen der geltenden Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus präsentiert. Diese betreffen vor allem eine Ausweitung der Maskenpflicht und sollen am Freitag in Kraft treten.

In den Bereichen Kultur und Freizeit kommt die Maskenpflicht für Kunden, Ausnahmen soll es laut Kaiser nur für den Nassbereich bzw. bei Bedienung eines Fitnessgeräts geben. Bei Zusammenkünften, egal ob drinnen oder im Freien, muss ebenso Maske getragen werden wie auf Märkten und Gelegenheitsmärkten oder etwa in Reisebussen.

Gesundheitsreferentin  Beate Prettner (SPÖ)
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Gesundheitslandesrätin Beate Prettner (SPÖ)

Contact-Tracing personell aufgestockt

Man habe das Contact-Tracing bereits personell aufgestockt, sagte Kaiser. Am Dienstag werde er beim Bundesheer um weitere Unterstützung ansuchen. Sollte zu wenig Personal da sein, werde man bei Bedarf auf Milizsoldaten zurückgreifen. Gleichzeitig plane man gemeinsam mit den 132 Gemeinden einen positiven Wettbewerb zur Impfung unter dem Motto „Kärntens Gemeinden impfen“, kündigte der Landeshauptmann an. Auch Ärzte und Gesundheitsberufe sollen eingebunden werden.

Kaiser betonte, die ÖVP als Koalitionspartner trage die Entscheidungen mit, Landesrat Martin Gruber (ÖVP) sei in der noch laufenden Sitzung geblieben. „Wir machen das nicht aus Jux und Tollerei“, meinte er zu den Verschärfungen.

Pressekonferenz in der Landesregierung mit dem CoV-Sprecher Gerd Kurath (links) und Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ)
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Pressekonferenz in der Landesregierung, CoV-Sprecher Gerd Kurath (links) und Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ)

Neuerlicher Appell für Impfung

Kaiser wies darauf hin, dass es am 1. November 115 Covid-19-Patienten in den Spitälern gegeben habe, eine Woche später 158, am Montag seien es bereits 225 gewesen. Diese Entwicklung sei zum Glück noch nicht auf den Intensivstationen angekommen, aber auch dort rechne man mit steigenden Zahlen.

Gesundheitslandesrätin Beate Prettner (SPÖ) erklärte, der R-Faktor – der anzeigt, wie viele Personen von einer infizierten Person angesteckt werden – liege in Kärnten derzeit bei 1,8. „Wir müssen ihn unter eins kriegen.“ Sie appellierte neuerlich an die Bevölkerung, sich impfen zu lassen. Bei den Kärntner Impfstraßen, die auch am Sonntag offen haben, gebe es freie Kapazitäten. Die Entwicklung bei den Impfungen bezeichnete Prettner als positiv. Die wöchentlichen Impfzahlen seien in den letzten Wochen von 8.000 auf 18.000 und in der vergangenen Woche auf 32.000 gestiegen.

Zahl der Intensivpatienten weiter über 30

Laut Landespressedienst liegen mit Stand Montagfrüh 225 Personen wegen einer Covid-19-Erkrankung im Krankenhaus, um 28 mehr als am Sonntag. 31 Personen müssen derzeit auf einer Intensivstation behandelt werden. In den vergangenen sieben Tagen starben 15 Personen in Kärnten an oder mit Covid-19, insgesamt gab es in Kärnten damit 875 Covid-19-Tote.

Mit 542 Neuinfektionen wurden in den vergangenen 24 Stunden in Kärnten – wie an einem Montag üblich – etwas weniger verzeichnet als in den Tagen zuvor. Am Freitag, Samstag und Sonntag waren es jeweils mehr als 900. Die 7-Tage-Inzidenz in Kärnten lag mit Montag bei 908. In vier Bezirken – Villach, Villach-Land, Spittal an der Drau und Wolfsberg – lag sie über 1.000.