Coronavirus

70 Kindergartenkinder in Quarantäne

In St. Veit an der Glan sind alle 70 Kinder des Kindergartens Fröbel in Quarantäne. Fünf Betreuerinnen und fünf Kinder wurden positiv auf das Coronavirus getestet. Das bestätigt das Land Kärnten. Es gibt auch einen öffentlichen Aufruf nach einem Begräbnis in Radenthein. Generell steigen die Zahlen steil an.

Die nicht infizierten Kinder haben die Möglichkeit, mit einem nevativen Test nach fünf Tagen aus der Quarantäne zu kommen, sofern die Eltern zustimmen, betont Gerd Kurath, Coronavirus-Sprecher des Landes. Behördlich geschlossen sei der Kindergarten aber nicht. Nachdem die Betreuerinnen fehlen und auch die Kinder abgesondert sind komme das einer solchen Schließung gleich.

Ingesamt gibt es – gerechnet auf hunderttausend Einwohner – im Bezirk St. Veit an der Glan derzeit die wenigsten aktiven Coronavirus-Fälle. Die meisten gibt es im 7-Tages-Schnitt in den Bezirken Klagenfurt Land, Villach-Land, Wolfsberg und Spittal/Drau.

Nach einem Begräbnis auf dem Friedhof in Radenthein am vergangenen Samstag um 11.00 Uhr werden alle 300 Teilnehmenden aufgerufen, ihren Gesundheitszustand genau zu beobachten. Es hielt sich eine an Covid erkrankte Person bei dem Begräbnis auf. Bei Symptomen soll die Gesundheitshotline 1450 kontaktiert werden. Auch allen symptomlosen Teilnehmern wird empfohlen, einen Coronavirus-Test zu machen, heißt es in einer Aussendung des Landes.

Belegung der Intensivstationen steigt

Insgesamt werde die Infektion derzeit am stärksten in Großfamilien weitergegeben, so der Coronavirus-Sprecher des Landes. Die aktuellen Infektionszahlen sprechen eine deutliche Sprache, die Infektionszahlen steigen weiter. Am Mittwoch waren es 251 Neuinfektionen, für Donnerstag werden über 300 erwartet, so Kurath.

In Kärnten befinden sich aktuell 18 Coronavirus-Patienten (vier davon vollständig geimpft) in intensivmedizinischer Behandlung, ab 20 belegten Intensivbetten tritt in Kärntens Krankenhäusern Stufe 2 des dortigen Maßnahmenplans in Kraft. Damit werden planbare Operationen teilweise verschoben werden müssen.

81 Patienten auf Normalstationen

Des Weiteren werden 81 Covid-19-Patienten auf den Normalstationen behandelt. Die Koordinatoren der Intensiv- und Normalbetten, Prim. Rudolf Likar und Prim. Jörg Weber weisen schon in der Vorwoche auf die Entwicklung hin. Durch die Lockdowns bisher waren die Intensivbetten kaum mit Unfällen, Sport- und Freizeitunfällen belegt. Doch nun, ohne Lockdown, müssen Intensivbetten auch für Unfälle vorgehalten werden. Zumal ein Intensiv-Patient mit Covid-19 ein Bett 21 Tage belegt, während jeglicher andere Intensivpatient nach vier bis fünf Tagen das Intensivbett verlassen kann.

Contact-Tracing wird angelogen

Kurath sagte weiter: „Das Personal für das Contact-Tracing wurde aufgestockt, doch immer wieder glauben Infizierte, Kontaktpersonen zu schützen, wenn sie sie nicht angeben. Das Gegenteil ist der Fall, die betroffenen Kontaktpersonen selbst laufen Gefahr zu erkranken, aber auch die Infektionskette kann nicht unterbrochen werden, sondern werden weitere Personen angesteckt.“ Die Experten aus dem Koordinationsgremium appellieren daher auch dringend, beim Contact-Tracing vollständige Angaben zu machen, Unwahrheiten gefährden Menschen.

Auch Landeshauptmann Peter Kaiser und Gesundheitsreferentin Beate Prettner (beide SPÖ) appellierten am Mittwoch in Anbetracht der steigenden Zahlen und eindeutigen Prognosen in der Pressekonferenz nach der Regierungssitzung an die Bevölkerung, gerade am bevorstehenden verlängerten Wochenende beim Totengedenken und bei Verwandtenbesuchen äußerste Vorsicht walten zu lassen. Die hohe Ansteckungsgefahr des Deltavirus kenne kein Erbarmen.