Die Finanzmarktaufsicht (FMA) hatte sich in einer Vormitteilung bereits gegen die Transaktion ausgesprochen. Aus ihrer Sicht sei die „Poso“ als eigenständiges Institut außerhalb des Raiffeisensektors nicht überlebensfähig. 2016 rettete der Haftungsverbund der Raiffeisen die Kärntner Bank vor der Insolvenz und ist seitdem Mehrheitseigentümer.
Institut soll zu EU-Drehscheibe werden
Nach Ansicht der Raiffeisen und der Sova Capital Group, die dem russisch-zypriotischen Milliardär Roman Avdeev (Awdejew) gehört, berücksichtige die Aufsicht dabei aber nicht die Pläne, die die Sova für die kleine Kärntner Bank habe. So wolle die Sova Group rund 20 Mio. Euro in das Institut stecken und reiche Privatkunden in die Bank einbringen, heißt es in dem Bericht der Tageszeitung „Die Presse“. Die Zentrale in Klagenfurt soll bestehen bleiben, zusätzlich soll eine Filiale in Wien eröffnet und die Bank zu einer EU-Drehscheibe gemacht werden. Laut „Die Presse“ liege die Kaufsumme bereits auf einem Treuhandkonto.
Nun sei man auf der Suche nach einer Lösung, um den Deal trotzdem umzusetzen. Eine mögliche Variante sei es, die Genossenschafter der Bank einzeln herauszukaufen, anstatt die „Poso“ als AG abzuspalten. Dafür sei keine Erlaubnis der Aufsicht nötig, schreibt die „Presse“. Allerdings benötige eine solche Vorgangsweise wiederum ein Eigentümerkontrollverfahren, bei dem die FMA sowie die Europäische Zentralbank (EZB) die Käufer auf ihre Qualifikation und Redlichkeit (fit & proper) abklopfen.