Posojilnica Bank
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Wirtschaft

Posojilnica-Bank soll übernommen werden

Die zweisprachige Kärntner Genossenschaftsbank Posojilnica soll um rund 50 Mio. Euro zur Gänze von der britischen Sova Capital Group übernommen werden. Sie hat sechs Bankstellen in Südkärnten und beschäftigt 90 Mitarbeiter. Daran soll sich laut Medienberichten nichts ändern.

Sova-Eigentümer ist der russisch-zypriotische Milliardär Roman Adveev. Verkäufer der Posojilnica ist Raiffeisen. Der Haftungsverbund von Raiffeisen hatte die Kärntner Traditionsbank im Jahr 2016 mit 73 Mio. Euro vor der Insolvenz gerettet.

Die Sova Capital Group will die Zentrale der Posojilnica in Klagenfurt und die Filialen im Südkärntner Raum belassen. Künftiger CEO soll Igor Strehl sein, ein russischstämmiger Bankprofi aus Wien. Strehl will die Posojilnica-Mitarbeiter übernehmen und die Sponsoringaktivitäten, sowie die Zweisprachigkeit beibehalten. Ob der Name der Bank bleibt, soll nach der Genehmigung der Transaktion entschieden werden.

Noch einige Zustimmungen offen

Am 21. Dezember soll die Generalversammlung der Posojilnica die Abspaltung der Bank von der Genossenschaft, deren Einbringung in die Poso AG sowie den Verkauf der Bank beschließen. Es fehlt dann auch noch die Zustimmung der Europäischen Zentralbank und Finanzmarktaufsicht, sagte der Direktor der Posojilnica Bank Martin Ressmann am Samstagvormittag gegenüber dem ORF Kärnten.

Die Posojilnica hat nach wie vor mehr als 80 Mio. Euro nicht performende Kredite, vor allem in Slowenien und Kroatien, schreibt daher weiter einen Verlust. Der künftige Eigentümer Sova werde sofort 20 Mio. Euro Eigenkapital einbringen und sei bereit, je nach Geschäftsentwicklung weiter zu investieren, kündigte Strehl an. 2019 hatte die Bank einen Betriebsverlust (EGT) von 1,19 Mio. Euro.