Symbolbild Hotellerie Schüsselablage in Hotel
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Wirtschaft

Hotellerie fordert fixes Öffnungsdatum

Die Coronavirus-Krise macht der Hotellerie zu schaffen. Seit Monaten sind die Betten in Kärnten leer. In den Skigebieten war der Winter ein Totalausfall, auch die Vorsaison an den Seen ist ungewiss, der Sommer ein Fragezeichen. Jetzt gehe es darum, so schnell wie möglich zu wissen, wann es los geht, heißt es aus Kärntner Leitbetrieben.

Es ist nicht die große Kunst eines Hoteldirektors, seine Betten am Wörthersee in der Hochsaison zu verkaufen. Viel mehr beschäftigen sie sich mit der Belebung der Vorsaison. Diese ist heuer aber beispielsweise im Hotel Werzer in Pörtschach komplett ins Wörtherseewasser gefallen.

Hoffen auf fixes Datum für Start

Die 240 Betten und die sonst so gut gebuchte Hochzeitsterrasse sind leer, sagte der neue Hoteldirektor, Robert Gasser: „Wenn wir jetzt auf die Bücher schauen Juli, August, wir haben fast Vollauslastung aber das bedeutet gar nichts. Solange wir nicht wissen, wann wir aufmachen dürfen, steht es zwar in den Büchern, ist aber noch nicht realisiert.“

Die gleiche Situation habe es schon im April und im Mai gegeben, als die Auslastung durch Seminare und Gruppen schon relativ stark war, sagte Gasser: „Am Ende mussten wir den Gästen absagen. Wir hoffen natürlich, dass das jetzt im Sommer nicht mehr zu trifft und wir dann schnellstmöglich ein klares Datum signalisiert bekommen wann wir aufmachen dürfen.“

Planungssicherheit auch im europäischen Wettbewerb

Es gehe nicht darum, ob es ein paar Wochen früher oder ein paar Wochen später wieder los geht. Ein fixes Datum, das Planungssicherheit gibt, sei notwendig, auch im europaweiten Wettbewerb, so Gasser.

„Wir dürfen auch nicht übersehen, dass wir den Moment verpassen. Das heißt, wenn jetzt touristische Länder mit dem Eröffnungsdatum raus kommen und mit den Regeln, wie man da hin reist, ob das jetzt Griechenland, Portugal, Spanien oder sonstiges ist, wenn zu viele vor uns erklären wie man reisen darf, werden wir die Gäste, die jetzt nicht auf Schulferien angewiesen sind, verlieren.“

Lust aufs Reisen sei groß

Die Lust auf Urlaub sei jedenfalls im zweiten Jahr der Coronavirus-Pandemie größer denn je, ist sich der Tourismus-Experte sicher. Er ist erst vor wenigen Monaten von der internationalen Stadthotellerie zurück in die ursprüngliche Heimat gekommen: „Dieses Eingesperrtsein hat eine Trotzreaktion hervor gerufen, jeder will reisen. Und jetzt glaub ich, geht es nicht mehr darum, wohin sondern nur mehr noch, dass gereist wird.“