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Chronik

Öffnung ab 19. Mai mit Vorsicht und Disziplin

Ein „Impfturbo“, Vorsicht und Disziplin müssten die von der Bundesregierung für 19. Mai angekündigten Öffnungen begleiten, hieß es aus der Kärntner Landesregierung. Nach den Plänen des Bundes werden Gastronomie, Tourismus und Veranstaltungen ab diesem Termin wieder möglich sein.

Bereits am 17. Mai starten die Schulen mit dem Vollbetrieb. Die Öffnungsschritte werden von Sicherheitskonzepten begleitet. In der Gastronomie startet der Betrieb mit 19. Mai mit Masken- und Registrierungspflicht. Zudem wird ein Test nötig sein – mehr dazu in Öffnungen starten am 19. Mai (ORF.at).

Die vom Land Kärnten am Freitag veröffentlichten Zahlen deuten weiter auf eine leichte Entspannung hin. Die Anzahl der Spitalspatienten ist auf 67 gefallen. So wenige Covid-Patienten hatte es seit Ausbruch der Infektionswelle im Herbst in den Kärntner Krankenhäusern nicht mehr gegeben. Auch auf den Intensivstationen liegen mit 17 Menschen zwei weniger als gestern – mehr dazu in Coronavirus-Chronologie 2021.

LH Kaiser warnt vor Leichtsinnigkeiten

Die am Freitag, im Rahmen der Konferenz der Landeshauptleute mit der Bundesregierung und beigezogenen Expertinnen und Experten, angekündigten Lockerungsschritten und Öffnungen mit 19. Mai werden von Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) mitgetragen. Kaiser warnte jedoch davor, Leichtsinnigkeiten anheim zu fallen und mahnte zu Vorsicht und Disziplin, was die Einhaltung der für eine nachhaltige Öffnung notwendigen strengen Schutzmaßnahmen betrifft.

Kaiser begrüßte die Beurteilung nach der Gesamtsituation und nicht bloß nach Inzidenzen und befürwortet, dass die Öffnungen branchenübergreifend passieren. „Es hätte keinen Sinn gemacht, einzelne Bereiche gegeneinander auszuspielen. Daher erachte ich es als sinnvoll, Bereiche wie Kultur, Sport, Gastronomie, Hotellerie abgestimmt aufeinander zu öffnen.“

Impfen mit größtem Nachdruck vorantreiben

Unerlässlich, um nicht doch wieder in einen dann endgültig desaströsen Lockdown zu laufen, sei es nötig, einerseits die Impfungen mit größtem Nachdruck voranzutreiben und andererseits, über die festgelegten Schutzmaßnahmen und Öffnungs-Regelungen klar und deutlich zu informieren und diese konsequent einzuhalten.

Der Landeshauptmann bat in der Aussendung, die Öffnungen nicht als Freifahrtschein zu verstehen. „Nur wenn wir uns alle an die vorgegebenen Schutzmaßnahmen halten, haben wir die Chance auf einen unter den Umständen halbwegs normalen Sommer. Das Virus ist nach wie vor unter uns, es ist ansteckender als je zuvor und es wird jede Schwäche und Leichtsinnigkeit gnadenlos ausnutzen.“

ÖVP: Chance auf Schritt zurück in Normalität

ÖVP-Landesparteiobmann Landesrat Martin Gruber sagte in einer Aussendung, die in Aussicht gestellten Öffnungen bedeuten eine lang ersehnte Erleichterung für alle und eine Perspektive für die Wirtschaft. „Dieser Ausblick gibt uns allen die Chance, schon bald einen großen, aber auch vorsichtigen Schritt zurück in die Normalität zu setzen.“

Tourismuslandesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP) sagte, die Öffnungsschritte würden endlich wieder eine Perspektive für die Tourismusbetriebe, die Gastronomie und die Veranstaltungsbranche bringen. Er forderte ein rasches Impfangebot für alle Tourismusmitarbeiter. Sicherheit bleibe der Erfolgsfaktor für die Sommersaison, sagte Schuschnig.

Wirtesprecher: Grünen Pass „verstehe ich nicht“

Die Gastronomen seien froh, dass sie am 19. Mai endlich wieder aufsperren dürfen, sagte Wirte-Sprecher Stefan Sternad. Die Bestimmungen wurden verschärft. Ins Lokal dürfen nur genesene, geimpfte oder getestete Gäste mit Registrierung, wobei nun auch Selbsttests unter Aufsicht zugelassen werden. Im Inneren dürfen maximal vier Erwachsene mit Kindern an einem Tisch sitzen, im Freien zehn.

Für Eintrittstests beziehungsweise den „Grünen Pass“ als Eintrittskarte hat Sternad nur bedingt Verständnis. „Vor allem für den Gastgarten verstehe ich das prinzipiell nicht.“ Auf der Parkbank dürfe man sitzen und jausnen, sagt Sternad, im Gastgarten, wo es Sicherheitsauflagen gebe, aber nicht.

Sperrstunde ab 22.00 Uhr wird begrüßt

Abseits vom Tisch muss eine FFP2-Maske getragen werden. Und es gelten zwei Meter als Mindestabstand. Das sei ein „brutaler Pferdefuß“, den man derzeit schlucken müsse, sagte Sternad. Die Sperrstunde ist für 22.00 Uhr vorgesehen. Das sei ein Teil der Lösungskonzepte der Wirte gewesen, um zeitlich zu entzerren und dem Andrang Stand halten zu können, sagte Sternad. „Gott sei Dank ist dem nachgegeben worden.“

Den 19. Mai sieht Sternad als eine Art „Softopening“, weitere Öffnungen müssten folgen. „Auch den Nachtlokalen, den Veranstaltungen, den Hochzeiten müssen wir eine Perspektive geben, das kann nur der Anfang gewesen sein.“

Opposition: Längst überfällig

Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer sagte in einer Aussendung, er hoffe, dass die von der Bundesregierung getroffenen Ankündigungen im Mai auch Realität werden. Aus seiner Sicht wären auch frühere Öffnungen möglich gewesen, es gebe für alle Lebensbereiche entsprechende Sicherheitskonzepte. Zudem forderte Köfer, das Angebot für Tests auszubauen.

Als „längst überfällig“ für alle Betroffenen in den Bereichen Gastronomie, Hotellerie, Sport, Kultur und in der Freizeitbranche bezeichnete der Kärntner FPÖ-Landesparteiobmann Gernot Darmann Pläne für die Öffnungen ab 19. Mai. Er forderte eine „sofortige Öffnung, um den Betrieben endlich wieder Einkommen zu ermöglichen“.