Franz Gasser ist Geschäftsführer eines Holzbauunternehmens in Ludmannsdorf. Er spricht von einer mittleren Katastrophe, die sich derzeit am Holzmarkt abspiele. Die Preise für Schnittholz und Leimbinder würden inzwischen beinahe täglich nach oben steigen, Es gebe Lieferengpässe und Preisgarantien für Kunden seien kaum mehr möglich.
Unternehmer: Preisexplosion für niemanden gut
Die Entwicklung hält seit Ende vergangenen Jahres an, sagte Gasser. „Der Anstieg macht von Dezember 2020 bis März 2021 um die 30 Prozent aus. Das ist eine Größenordnung, die nicht mehr vertretbar ist. Ich bin seit 45 Jahre im Geschäft und habe viel Erfahrung, aber so eine Preisexplosion kenne ich nicht und dass ist auch für niemanden gut, außer für die Inflation, die dadurch steigen wird.“
Argumentiert werden die hohen Preise bei der Sägeindustrie mit einer Rohstoffknappheit. Die Gründe seien vielfältig, sagte Christoph Kulterer, der Unternehmensleiter des Hasslacher Norica Timber-Konzern. „Erstens gibt es in ganz Europa eine sehr rege Nachfrage nach Holz und eine sehr gute Bautätigkeit. Es ist auch richtig, dass in der USA ein extremer Preisanstieg zu verzeichnen ist, auch in Europa wird viel exportiert, in Österreich sind es vier Prozent, also nicht die große Menge.“
Strenger Winter hat Holzbringung erschwert
Ein Problem habe es heuer aber mit dem wieder sehr starken Winter gegeben. „Der hat die Holzbringung im Gebirge sehr erschwert und deshalb ist auch weniger Rundholz zu den Sägewerken gekommen. Im ersten Quartal ist auch weniger produziert worden.“ Kulterer rechnet damit, dass sich die Lage bis zum Sommer wieder entspannen wird. Franz Gasser hingegen spricht von längerfristigen Folgen. Er sagte, er sei überzeugt, dass das Bauen mit Holz künftig generell teurer werde.