Mehrere Baumstämme nebeneinander
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Wirtschaft

Holzpreis erholt sich wieder

Nach einem lockdownbedingten massiven Preisverfall im vergangenen Frühjahr hat sich der Markt mittlerweile wieder erholt, der Holzpreis stieg. Waldbauern bekommen derzeit für einen Festmeter Fichtenholz 95 Euro. Unterdessen fördert das Land die Wiederaufforstung von Schutzwäldern.

Die Nachfrage ist so groß, dass die Sägeindustrie Holz importiert. Landesforst-Direktor Christian Matitz sagte, im Vorjahr habe es auf dem europäischen Markt viel Kalamitätsholz gegeben, im Winter habe die Nachlieferung gestockt, auch wegen des vielen Schnees. Die Waldbesitzer bedauern derzeit, dass sie nicht schlägern können, weil vor allem im Westen Kärntens teilweise noch zwei Meter Schnee liegen, so Matitz. Prognosen seien schwierig, was den Holzpreis betreffe, man gehe aber davon aus, dass er sich bis zum Sommer auf diesem Niveau bewege. Dann hänge es von den Mengen des Schadholzes ab, etwa durch Käferbefall, sagte Matitz.

22,5 Millionen Euro für Forstmaßnahmen

Noch nie habe es in Kärnten für Forstmaßnahmen mehr Budget als 2021 zur gegeben, hieß es in einer Aussendung des Landes Kärnten am Sonntag. 64 Prozent der Kärntner Landesfläche sind von Wald bedeckt, dementsprechend wichtig sei die nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder, so Forstreferent Landesrat Martin Gruber (ÖVP). Aber es brauche Fördermaßnahmen, um Anreize dafür zu schaffen.

„Die Kärntner Forstwirtschaft steht durch die Katastrophenschäden der letzten Jahre und die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie unter großem Druck“, so Gruber. 22,5 Millionen Euro stehen daher heuer mit Landes-, Bundes- und EU-Mitteln für Förderungen zur Verfügung. Insgesamt werden davon heuer über die Landesforstdirektion über 16 Millionen Euro an die Kärntner Waldbesitzer bereits ausbezahlt.

Wiederaufbau von Schutzwäldern

Der Schwerpunkt des Kärntner Forstbudgets liege auf der Wiederherstellung von Schutzwäldern durch Flächenwirtschaftliche Projekte, in die allein heuer elf Millionen Euro fließen. Die Schadholzaufarbeitung sei bereits sehr weit fortgeschritten. Nun gehe es um die Aufforstung, für die – wie bereits bei der Aufarbeitung – 90 Prozent der Kosten übernommen werden. „Rund eine Million Jungpflanzen werden daher heuer in diesen Sturmschadensgebieten gesetzt. So beginnen wir damit, die zerstörten Wälder wieder aufzubauen“, sagte Gruber. Gemeinsam mit der Kärntner Jägerschaft wurde zusätzlich ein Maßnahmenpaket vereinbart, um Jungpflanzen vor Wildverbiss zu schützen.

Projekte mit zukunftsfitten Bäumen

Aus dem Programm Ländliche Entwicklung stehen für Forstmaßnahmen heuer 5,5 Millionen Euro zur Verfügung, 20 Prozent davon sind Landesmittel. Sie sollen für einen Maßnahmen-Mix rund um Waldpflege, Waldverjüngung, Forststraßen-Sanierungen, aber auch die forstliche Aus- und Weiterbildung eingesetzt werden. Ziel sei es, langfristig klimafitte Wälder aufzubauen, man unterstütze daher auch Sonderprojekte mit Baumarten, in denen man Zukunftspotenzial sehe.

Begleitend dazu werde es ein umfangreiches kärntenweites Borkenkäfermonitoring geben, um schnell auf einen Anstieg der Borkenkäferpopulation reagieren zu können. Daher werden auch die für Kärnten heuer zur Verfügung stehenden Mittel aus dem Waldfonds der Bundesregierung (rund sechs Millionen Euro) schwerpunktmäßig für Waldpflegemaßahmen eingesetzt.