Frostnacht
APA/GEORG HOCHMUTH
APA/GEORG HOCHMUTH
Umwelt

Obstbauern kämpfen gegen Frost

Immer wiederkehrende Wintereinbrüche mit Frost können für Obstbauern eine Katastrophe darstellen, denn viele Bäume stehen schon in voller Blüte. Diese Woche bereiten sich Obstbauern wieder vor und versuchen mit unterschiedlichen Methoden, ihre Bäume zu schützen.

Auch diese Woche müssen Obstbäuerinnen und Obstbauern wieder vor Nachtfrost zittern. War beim letzten Mal Anfang des Monats vor allem die Marillenblüte in Gefahr, ist es diesmal die Kirsche aber auch schon leicht beginnend Apfel und Birne.

Frost setzt den Obstbauern zu

Aus Slowenien wird es heuer so gut wie gar kein Obst geben. Aber auch in weiten Teilen Österreichs ist ein Großteil des Steinobstes bereits vernichtet. Zwei Kärntner Obstbauern kämpfen mit unterschiedlichen Methoden gegen die Vernichtung ihrer Ernten durch Frost an.

Manfred Reautschnig, Obstbauer in Ebenthal, bereitet sich darauf vor, diese Woche wieder seine Kirsch- und Apfelbäume zu beheizen: „Mithilfe von Paraffin-Kübelkerzen, da hat ein Kübel ungefähr sechs oder sieben Kilo. Die werden in den Reihen aufgestellt. Je mehr Kübel pro Hektar, umso wärmer wird die Luft in diesem Bereich. Der Kübel bleibt offen, das Wachs wird flüssig und brennt ab. Durch die Flammen und den Rauch gibt es da eine Umgebungswärme und die Fläche, die man mit solchen Kübeln bestückt hat, wird erwärmt“. Der Einsatz der Kerzen in zwei Frostnächten kostet den Obstbauern an die 4.500 Euro. Ein Bruchteil von dem, was ein Gesamtausfall der Ernte bedeuten würde.

Eine Kübelkerze
ORF
Eine Paraffinkerze im Kübel

Schlaflose Nächte für Obstbauern

Eine andere Methode ist die sogenannte Frostberegnung. Sie wird von Hans Innerhofer, Obstbauer in Villach, eingesetzt. Das Eis, das sich durch das Beregnen bildet, dient dem Schutz der Ernte. Mit der Beregnung wird in der Nacht begonnen und erst bei Tagesanbruch wieder aufgehört. „Wenn Eis gefriert, entsteht Wärme, diese Wärmemenge reicht aus, um die Blüte über Nacht zu schützen. Vorausgesetzt ist, dass dieser Wärmeprozess nicht unterbrochen wird. Das heißt, ich muss diese Beregnung von der ersten Stunde bis wieder Plusgrade herrschen im Einsatz haben“, so Innerhofer.

Eine Beregnungsanlage für Obstbäume
ORF
Die Beregnung soll die Blüten vor Frost schützen

Der Villacher Obstbauer wird die Methode voraussichtlich in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch oder in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag anwenden. Ob Beheizen oder Beregnen – für die Obstbauern bedeuten beide Methoden schlaflose Nächte, denn die Temperaturen müssen genau beobachtet werden, wenn der Frost einsetzt wird damit begonnen. Das ist meistens in der Zeit nach Mitternacht.