Blick auf die Bezirksstadt Feldkirchen
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Coronavirus

Gemeinden in Feldkirchen CoV-Brennpunkte

Nach dem Bezirk Spittal ist nun Feldkirchen CoV-Sorgenkind. In vier Gemeinden stiegen die Zahlen derart stark an, dass die Bezirkshauptmannschaft handeln muss. Es wird aber keine Ausreisekontrollen geben, sondern mehr Kontrollen und mehr Tests.

Im Bezirksvergleich wirkt Feldkirchen mit einer Inzidenz von 250 fast unauffällig. Beim genaueren Hinschauen in der Gesundheitsbehörde der Bezirkshauptmannschaft fällt aber auf, dass die Gemeinden Glanegg, St. Urban, Steindorf und die Stadt Feldkirchen Ausreißer mit einer verstärkten Virusausbreitung sind.

„Ansteckungen in Familien“

Wie hoch die Inzidenz in den Gemeinden ist, wollte Bezirkshauptmann Dietmar Stückler gegenüber dem ORF nicht sagen. Es gebe jedenfalls keine größeren Cluster in Kindergärten oder im Handel, die Ansteckungen würden sich privat ausbreiten: „Es gibt sie in der Familie, wo einer den anderen ansteckt.“ Am Montagvormittag wurde verhandelt, unter anderem waren Ausreisetests im Gespräch, diese kommen aber vorerst nicht: „Wir wollen nicht in die Situation kommen, dass wir Ortsteile und Gemeinden absperren müssen. Wir wollen präventiv wirken, damit es diese Sperren nicht geben muss.“

Kontrollen auch in Skigebieten

Deshalb ordnet die Bezirkshauptmannschaft vermehrt Polizeikontrollen in den betroffenen Gebieten an, so Stückler. Man habe auch die Zweitwohnsitz-Besitzer im Auge, die jetzt Urlaub machen, auch die Skigebieten und die Osterfeuer, die zwar eingeschränkt seien, aber doch stattfinden dürfen. Man sollte auf die Osterfeuer heuer verzichten, meinte Stückler. Wann die Teststraßen in den betroffenen Gemeinden hochgefahren werden können, steht also noch nicht fest.

Die betroffenen Gemeinden sind von der Bezirkshauptmannschaft zudem angehalten, eigene Teststraßen zu errichten, um das Infektionsgeschehen in den Griff zu bekommen. In Feldkirchen gibt es bereits zwei, eine im Stadtsaal (Mo-Fr) und eine in der Lastenstraße (Sa und So). Der St. Urbaner Bürgermeister Dietmar Rauter wurde davon am Vormittag überrascht, die Gemeinden bekämen keinerlei Zahlen aufgrund von Datenschutz. Es sei in St. Urban zusammen mit der praktischen Ärztin geplant, eine Teststraße anzubieten. Man stimme sich gerade mit den Behörden ab, um auch die nötigen Testkits zu bekommen.

Impfungen in Impfstraßen auch über Ostern

Rund 16.000 Impfdosen stehen in dieser Woche in Kärnten zur Verfügung, 10.000 davon bei den praktischen Ärzten, hieß es am Montagnachmittag vom Land. In den Impfstraße wird auch am Osterwochenende geimpft. An der Reihe sind Menschen über 60 und Hochrisikopatienten.

Neu mit dem Coronavirus infizieren sich derzeit vor allem Menschen zwischen Mitte 40 und Mitte 50. Auch die Patienten auf den Intensivstationen werden jünger, sagt Gerd Kurath, der Coronavirus-Sprecher des Landes.

Lage auf Intensivstationen auf hohem Niveau stabil

In Kärnten gab es in den letzten Stunden 97 Neuinfektionen, drei weitere Personen verstarben. Weiterhin werden 84 Covid-Patienten in Spitälern behandelt, 17 davon auf Intensivstationen. Damit sei die Lage auf hohem Niveau stabil, so Kurath. Es gebe 20 reine CoV-Betten. Erst bei einer Auslastung zwischen 20 und 40 müssten OP-Termine verschoben werden, hieß es.

Die 7-Tages-Inzidenz, also der Fallzahlen-Bevölkerungsschlüssel, ist in Kärnten auf 198,8 leicht gestiegen. Trotz einiger Cluster in Gemeinden sei vor Ostern nicht mehr mit Maßnahmen wie Ausreise-Kontrollen zu rechnen. Dennoch appellieren die Experten des Coronavirus-Gremiums, die Schutzmaßnahmen an den Feiertagen einzuhalten.