Schule Khevenhüller-Volksschule in Villach.
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Coronavirus

Folgen der Pandemie für Schüler

Das Land Kärnten startet eine Umfrage unter Pädagogen, um die Auswirkungen der Pandemie und der Lockdowns auf die Schulen und die Kinder bzw. Jugendlichen zu erfahren und zielgerichtete Unterstützung bieten zu können.

Beinahe vier Monate verbrachten die Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II während der Pandemie ausschließlich im Distance Learning. Aktuelle Studien würden laut einer Aussendung des Landes zeigen, dass Kinder und junge Menschen bis zum 25. Lebensjahr, hier insbesondere die Zehn bis 18-Jährigen, die Gesellschaftsgruppe sind, die besonders an den Folgen leiden.

5.000 Lehrer werden befragt

Um genaue und vor allem regionalspezifische Daten zu den Auswirkungen bei Schülerinnen und Schülern dieser Altersgruppe zu erhalten und darauf basierend effiziente, tiefgreifende Unterstützungsmöglichkeiten zu koordinieren, starten Land Kärnten und die Bildungsdirektion für Kärnten eine große Umfrage unter 5.271 Pädagoginnen und Pädagogen, die in 159 Schulen der Sekundarstufe 1 und 2 insgesamt 45.655 Schülerinnen und Schüler unterrichten.

Sie sollen angeben wie sie Belastungen ihrer Schüler wahrnehmen bzw. welche veränderten Verhaltensweisen zu beobachten seien. Die Ergebnisse werden in weitere zu setzende Maßnahmen einfließen, um die jungen Menschen, ihre Eltern und auch die Lehrer aus der Krise zu begleiten, sagte Bildungsreferent Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ).

Mehr Unterstützung in Schulen

Zum einen stehe der pädagogische Bereich im Fokus, zum anderen soll der gezielte Bedarf an bereits bestehenden schulinternen und schulexternen Angeboten erhoben werden. Schulinterne Maßnahmen sind etwa Schulpsychologie, Schulsozialarbeit, Jugendcoaching, Schulmedizin und Beratungslehrerinnen und -lehrer. Unter schulexterne Maßnahmen fallen z. B. Familienberatungsstellen, Psychotherapie für Kinder und Jugendliche und Familien, mobile, ambulante und stationäre Beratungs- und Therapieangebote.

Sozial- und Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) sagte, der wissenschaftliche Zugang über eine Fremdbeurteilung sei sinnvoll. Man erwarte Erkenntnisse, die bislang noch keine andere Umfrage erschlossen habe. Spannend findet Prettner auch die Fragestellungen zur Kooperation und Kommunikation mit den Eltern ob sich hier etwas verändert, verbessert oder verschlechtert habe.

Hoffen auf hohen Rücklauf

Bildungsdirektor Robert Klinglmair sagte, man hoffe auf einen hohen Rücklauf und hohe Objektivität durch die Fremdbeurteilung. Dies wissend, dass nicht alle Lehrkräfte alle psychologischen Aspekte und Details beurteilen können. Die Studie wird von der Bildungsdirektion für Kärnten und von der Kinder- und Jugendanwaltschaft finanziert, die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 6.500 Euro.

Durchgeführt wird die elektronische Umfrage von Birgit Senft in Zusammenarbeit mit Primarius Wolfgang Wladika (Klinikum Klagenfurt Wörthersee – Abteilung für Neuropsychiatrie des Kindes- und Jugendalters), Astrid Liebhauser (Kinder- und Jugendanwaltschaft Kärnten) und Ina Tremschnig (BDK – Abteilung Schulpsychologie und Schulärztlicher Dienst). Die Ergebnisse sollen bis Ende April 2021 vorliegen.