Coronavirus

Intensives Contact-Tracing wegen Mutation

Im Fall der Frau aus dem Bezirk Spittal, die sich mit der zuerst in Südafrika entdeckten Mutation infiziert hat, läuft ein intensives Contact-Tracing. Sie steckte sich bei einem Besucher an, der aus Tirol kam, als man noch keinen negativen Test benötigte.

Auch Kärnten muss wieder mit einer stärkeren Zunahme der Covid-19-Erkrankten rechnen. Die hoch ansteckende und vermutlich auch länger anhaltende britische Virusvariante B.1.1.7 breitet sich im Bezirk Hermagor aus. Seit Sonntag gibt es auch den ersten bestätigten Fall der Variante B.1.351 im Bezirk Spittal an der Drau – mehr dazu in Südafrika-Mutation erreicht Kärnten.

Besucher aus Tirol

Die Frau kann zu Hause betreut werden, hat also bis dato keinen schweren Krankheitsverlauf. Die Frau steckte sich bei einem Besucher aus Tirol an. Er war nach Kärnten gefahren, noch bevor jeder Ausreisende aus Tirol einen negativen Coronavirus-Test zeigen musste, dort gibt es ja viele dieser Fälle. Noch bevor klar war, dass die Frau mit der Variante infiziert ist, habe die Behörde reagiert, sagte Gerd Kurath, der Pressesprecher des Landes Kärnten: „Die Sequenzierung dauert zehn bis 14 Tage, aber schon das Contact-Tracing wurde prioritär gemacht, genau so wie beim britischen Virus. Alle, die in ihrem Umfeld sind, wurden abgesondert und getestet.“

Derzeit keine Absperrungen geplant

Wie viele Personen im Umfeld der Betroffenen positiv getestet wurden, konnte Kurath Montagmittag noch nicht sagen. Kärntenweit breiten sich aber Mutationen aus. 150 Verdachtsfälle werden aktuell dahingehend untersucht, ob es sich um die südafrikanische oder die britische Variante handelt.

Sollte man die betroffenen Gemeinde nicht abriegeln? Darauf sagte Kurath, das sei derzeit nicht nötig, man habe gerade einmal einen Fall, viele gebe es mit der britischen Variante. Aber Absperrungen seien nicht angedacht, so Kurath. Am besten, man evaluiere dauernd.

Hermagor: 7-Tage-Inzidenz 626

Die Sorgen über die rasante Entwicklung der Infektionen im Bezirk Hermagor werden größer. Der Bezirk hatte schon den österreichweiten Negativrekord mit mehr als 500 Neuinfektionen binnen sieben Tagen hochgerechnet auf 100.000 Einwohner, mittlerweile stieg diese Zahl auf 631. Im Vergleich beträgt die 7-Tage-Inzidenz kärntenweit 150, österreichweit 132. Zusätzlich gebe es die Selbsttests, die am Montag verteilt werden, so Kurath. Wenn man positiv sei, müsse man die Telefonnummer 1450 wählen und einen PCR-Test machen.

Aktuelle Zahlen

Es gab in Kärnten innerhalb von 24 Stunden 58 Neuinfektionen, damit sind in Kärnten 1.076 Personen aktuell infiziert. 119 Personen erholten sich wieder. 82 befinden sich stationär im Krankenhaus (plus sechs), davon neun auf Intensivstationen (plus zwei). Zwei weitere Menschen verstarben, die Zahl der Toten steigt damit auf 669.