In einem leeren Lokal stehen Stühle am Tisch
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Wirtschaft

Lockdown verlängert: Wirten geht Luft aus

Warten heißt es weiter für die Wirte und Hoteliers. Die Bundesregierung entschied am Montag, dass Lokale, Gasthäuser und Hotels vorerst weiter geschlossen halten müssen. Branchenvertreter hoffen jetzt auf Ostern, doch vielen geht langsam die Luft aus.

Am Montag hieß es von der Bundesregierung, dass es derzeit keine Öffnungsschritte geben werde. Der Lockdown für Gastronomie, Hotels und Kultur geht damit noch bis mindestens Ostern, also Anfang April, weiter. Bis dahin will man durch ein wachsendes Angebot an Tests große Steigerungen bei den Infektionszahlen vermeiden. Am 1. März sollen mögliche weitere Schritte verkündet werden – mehr dazu in Lockerungen frühestens „rund um Ostern“ (news.ORF.at).

Regierung verlängert Lockdown für Gastro, Hotels und Kultur bis Ostern

Die türkis-grüne Regierung verlängert den Lockdown für die Gastronomie, den Tourismus und den Kulturbereich bis „rund um Ostern“. Ein konkretes Datum, wann die betroffenen Branchen aufsperren dürfen, gab es nicht. Am 1. März wolle man erneut beraten, sagte Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Montag nach Beratungen mit Experten und Expertinnen, Ländern und den Parlamentsparteien.

Kein kostendeckendes Arbeiten möglich

Es sei zwar nicht damit zu rechnen gewesen, dass die Gastronomie demnächst wieder öffnen dürfe, dennoch hätten viele Vertreter aus Gastronomie und Tourismus, lieber heute als morgen aufgesperrt. Kurt Schoffnegger, Wirt auf der Genottehöhe in Villach, sagte, schön langsam werde es „happig“. „Irgendwann werden wir wieder aufsperren müssen und eine Lösung finden. Derzeit kochen wir zum Abholen aus, aber kostendeckend ist das nicht“.

Viele Mitarbeiter in der Gastronomie sind in Kurzarbeit, sagte Schoffnegger, man könnte kurzfristig wieder aufsperren. Andere Branchen würden hingegen eine längere Vorbereitungszeit brauchen, sagte der Sprecher der Kärntner Wirte, Stefan Sternad. Er fordert mehr CoV-Tests, falls der Gastrobereich wirklich wieder aufsperren dürfe.

Gäste beim Buchen mittlerweile zurückhaltend

Auch in der Hotellerie geht nichts von heute auf morgen, sagte Heike Skorianz, Chefin des Hotels auf dem Magdalensberg. „Man braucht ja nicht nur das Personal, sondern auch die Gäste, um das Haus voll zu bekommen. Die Gäste sind mittlerweile sehr zurückhaltend beim Buchen, manche haben ihre Reservierung bei uns schon vier Mal verschoben, weil der Lockdown immer wieder verlängert wurde.“

Seit Anfang November ist die Gastronomie und Hotellerie bereits geschlossen, die 15 Wochen haben einige genutzt, um zu modernisieren, aber, so gibt auch Heike Skorianz zu, auch Betrieben, die eigentlich genug Eigenkapital haben, „geht schön langsam die Luft aus“. Gehofft werde jetzt zumindest auf die Öffnung zu Ostern.

Gasthof Lavamünd steht leer
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Das Gasthaus Krone in Lavamünd musste schon sechs Monate geschlossen halten

Verzweiflung auch in Lavamünd

Betroffen ist auch das Gasthaus Krone in Lavamünd. Wirtin Adele Gnamusch hat seit Monaten kein Geschäft mehr, es kommt kein Geld mehr in die Kassa. Abholserviece oder Lieferdienst zahlen sich in der Landgemeinde nicht aus. Die Wirtin zeigt sich verzweifelt. „Man will arbeiten und man sollte arbeiten, damit was herein kommt, aber man darf einfach nicht. Jetzt haben wir in den zwölf Monaten ein halbes Jahr geschlossen gehabt, das sagt alles.“

Mehrere Mitarbeiterinnen musste die Wirtin kündigen, nur die langjährige Kellnerin durfte bleiben, dafür gehen die Zuschüsse des Bundes auf. Dennoch wird nicht ans Zusperren gedacht, versicherte die Wirtin, man sei den Gästen verpflichtet.