Traktor mit Baggerschaufel beim Schneeräumen
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Verkehr

Kritik an langsamer Schneeräumung

Einen Meter Neuschnee in den Karnischen Alpen und knapp 40 Zentimeter Neuschnee gibt es in Klagenfurt. Die Räumtrupps kommen seit Montag kaum mehr mit der Arbeit nach, was für viel Kritik der Autofahrer sorgte. Von den zuständigen Stellen wird diese zurückgewiesen.

Das Problem auf der Wörtherseeautobahn ist immer dasselbe: Vor allem ausländische Lkws mit Sommerreifen bleiben auf der ersten Fahrspur hängen. Andere Lkws überholen, obwohl es auf der zweiten Spur ein Lkw-Fahrverbot gibt und kommen dann auch nicht mehr weiter. Die Folge: Auch Autofahrer müssen stundenlang im Stau stehen. So geschehen am Montagabend: Auch drei Räumungsfahrzeuge waren in der Kolonne gefangen. Einige Lkw-Fahrer würden sich sogar weigern, Ketten anzulegen, sagten Einsatzkräfte.

Kritik an Schneeräumung

In Kärnten hat es in den letzten Tagen wieder große Mengen an Neuschnee gegeben. Die Räumtrupps kamen kaum nach, was für einige Kritik sorgte.

Autobahntotalsperren „nicht angedacht“

Heimo Maier-Farkas von der ASFINAG sagte, es gebe immer wieder ein paar schwarze Schafe. Wenn nur ein Lkw-Fahrer ohne Schneeketten oder mit falscher Bereifung darunter sei, würde das dazu führen, dass das Fahrzeug abgeschleppt werden müsse. Das nehme mitunter viel Zeit in Anspruch, ebenso die anschließende Räumung des Bereiches, bevor die Strecke wieder für den Verkehr freigegeben werden könne.

Bleibt die Frage, warum die Autobahn für Lkws nicht schon von vorneherein gesperrt werde, um die Schneeräumung zu garantieren? Laut Maier-Farkas sei eine Totalsperre bei Schneefall – so wie am Montag – nicht angedacht. Die dadurch entstehenden Staus würden weitaus länger ausfallen, als wenn die Räumung bei rollendem Verkehr erfolge. Gegen Sperren spricht sich auch die Frächterbranche aus.

Räumstrecke entspricht Entfernung Mailand – Moskau

Es seien alle verfügbaren Kräfte im Einsatz gewesen, um auch Landesstraßen von den Schneemassen zu säubern, sagte Manfred Prentner von der Abteilung Straßenerhaltung des Landes. Allerdings habe es in kurzer Zeit sehr viel geschneit, und es sei eine Räumstrecke zu bewältigen gewesen, die der Entfernung von Mailand bis Moskau entspreche. „Aber nicht in eine Richtung, sondern auf beiden Seiten der Straße in beiden Richtungen. Wir haben dafür rund 120 Räumfahrzeuge und haben eine Umlaufzeit von circa fünf Stunden, also eine Zeit, in der wir dann wieder am selben Punkt ankommen.“ Während dieser Zeit könne wieder sehr viel Schnee zusammenkommen, und dann entstehe der Eindruck, dass die Räumfahrzeuge nicht da gewesen seien.

Auch in Städten läuft Räumung auf Hochtouren

Alle verfügbaren Kräfte seien seit Montagfrüh auch in Klagenfurt und Villach im Einsatz. Auch hier wird der viele Schnee in kurzer Zeit als Grund für noch nicht geräumte Gemeindestraßen angeführt. Die Räumung laufe aber auf Hochtouren, so die zuständigen Abteilungsleiter in den Städten Klagenfurt und Villach.

Seit Dienstagmittag ist die B111 von Kötschach-Mauthen in Richtung Tirol wieder frei befahrbar. Es wurden auch sämtliche Sperren im Gemeindegebiet Lesachtal aufgehoben. Mit Behinderungen ist aber zu rechnen, hieß es von der Lawinenkommission Lesachtal.

Die Bezirkshauptmannschaft Hermagor verhängte ab Dienstagabend für die B87 Richtung Weißensee Schneekettenpflicht; ebenso für die Kreuzner Landesstraße (L33) ab der Kreuzung mit der Kerschdorfer Straße in Richtung Windische Höhe und auf der B111 Richtung Lesachtal.

Erst neues Jahr bringt wieder Schnee

Bis zum Neujahrstag ist kein Schneefall oder Regen mehr zu erwarten. In der Nacht auf den 2. Jänner beginnt es nach aktuellem Stand der Prognose in Osttirol und Oberkärnten wieder verbreitet zu schneien.