Die Bezirkshauptmannschaft Hermagor gab am Dienstag bekannt, dass die Zufahrt ins Lesachtal wieder möglich sei, mit geringen Behinderungen sei zu rechnen. Auch sämtliche Sperren der Güterwege und der Gemeindestraßen in der Gemeinde Lesachtal seien aufgehoben.
Impressionen aus Kötschach-Mauthen
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Feuerwehren stark gefordert
Laut Landesalarm- und Warnzentrale gab es bis zum Montagabend 80 Einsätze, 60 Feuerwehren standen im Einsatz.
Aufgrund mehrerer liegen gebliebener Fahrzeuge in Kötschach Richtung Lesachtal und auch auf der Plöckenpass Straße mussten die Schneeräumfahrzeuge immer wieder zu außertourlichen Einsätzen ausrücken. Die Bevölkerung werde ersucht, nur im äußersten Notfall mit dem Auto bzw. zu Fuß auf den Straßen unterwegs zu sein, teilte Josef Zoppoth, Bürgermeister der Marktgemeinde Kötschach-Mauthen, am Nachmittag mit.
Starke Schneefälle im ganzen Land
In Oberkärnten schneit es schon seit Montagfrüh, die Schneefälle breiten sich auf das ganze Land aus. Es werden in den Karnischen Alpen und Karawanken bis zu 70 Zentimeter Neuschnee erwartet. Bis nach Unterkärnten soll es Schnee geben, in tiefen Lagen ist auch Regen möglich.
Vielerorts herrscht Kettenpflicht
Die Schneekettenpflicht auf der B100 wurde zu Mittag erweitert, ab Lurnfeld bis Osttirol brauchten alle Fahrzeuge Ketten, ebenso auf der Katschberg-Bundesstraße B99 zwischen Rennweg und St. Michael im Lungau, auf der Straße auf die Flattnitz, von Sirnitz nach Hochrindl, der Fraganter Straße im Mölltal und zwischen Obervellach und Mallnitz. Ebenso Kettenpflicht herrschte auf der Strecke von Bad Eisenkappel auf den Seebergsattel.
Verkehrsinfos
Details zur aktuellen Situation auf Kärntens Straßen erhalten Sie regelmäßig im Radio Kärnten Verkehrsservice.
Der Grenzübergang Arnoldstein auf der Südautobahn (A2) in Fahrtrichtung Italien wurde zu Mittag für Lkws ab 7,5 Tonnen gesperrt. Grund dafür waren heftige Schneefälle auf der italienischen A23. Die Schwerfahrzeuge haben die Möglichkeit, vor dem Grenzübergang auf dem Zollplatz zu wenden und wieder retour auf die A2 aufzufahren.
Die Auffahrt auf die Tauernautobahn (A10) bei Villach war wegen hängen gebliebener Lkw stundenlang gesperrt, erst am frühen Nachmittag konnte die Sperre aufgehoben werden.
Vor dem Karawankentunnel bildete sich auf der A11 ein kilometerlanger Stau, die rechte Fahrspur war blockiert. Wegen des starken Schneefalls bleibt die Alpenstraße auf den Dobratsch bei Villach voraussichtlich bis Dienstag gesperrt. Auch in Oberkärnten musste auf zahlreichen Straßen Kettenpflicht verhängt werden. Betroffen waren vor allem Bergstraßen.
Tödlicher Verkehrsunfall auf Schneefahrbahn
Auf der Drautalstraße (B100) in Kleblach (Bezirk Spittal/Drau) kam es Montagvormittag zu einem Frontalzusammenstoß. Ein 32 Jahre alter Mann aus dem Bezirk Spittal/Drau kam dabei ums Leben. Drei weitere Fahrzeuginsassen wurden zum Teil schwer verletzt – mehr dazu in Toter bei Frontalzusammenstoß.
Eine 79 Jahre alte Frau aus Gurk erlitt am Nachmittag schwere Verletzungen, als sie mit ihrem Pkw auf der Gurktalstraße (B93) bei Pöckstein in einer Rechtskurve von der schneeglatten Fahrbahn abkam. Das Auto überschlug sich und wurde total beschädigt. Die Schwerverletzte wurde ins Klinikum Klagenfurt eingeliefert. Die Bergung des Wagens führten die Freiwilligen Feuerwehren St. Georgen, Straßburg und Althofen mit insgesamt 40 Einsatzkräften durch.
Ein 51 Jahre alter Treibacher war am Nachmittag mit seinem Wagen von Unterbergen in Richtung Althofen (Bezirk St. Veit/Glan) unterwegs. Auf der schneeglatten Fahrbahn kam er ins Schleudern. Eine entgegenkommende 40 Jahre alte Frau aus Friesach konnte nicht mehr ausweichen und prallte seitlich in den Pkw des 51-Jährigen. Dieser wurde schwer verletzt in das Krankenhaus Friesach eingeliefert. Die Frau blieb unverletzt. An beiden Autos entstand Totalschaden.
Schneeräumfahrzeug kam von Straße ab
In der Marktgemeinde Feistritz im Rosental kam auf einer Gemeindestraße ein Schneeräumfahrzeug von der Straße ab und kam voll beladen auf der Beifahrerseite zu liegen. Die Bergung erfolgte durch die Feuerwehr Feistritz im Rosental mit Unterstützung der Feuerwehren Ferlach und Suetschach. Das Schneeräumfahrzeug konnte nach einer Reparatur den Winterdienst wieder aufnehmen. Der Lenker blieb unverletzt.
Schneefall auch am Dienstag
Immer wieder kann es laut wetter.ORF.at schneien, unterhalb von 500 bis 700 Meter kann es auch Schneeregen geben. Im Bereich der Karawanken und Karnischen Alpen können stellenweise ein paar Zentimeter Neuschnee zusammenkommen. Im Hochgebirge herrscht zum Teil kräftiger Südwestwind, in manchen Tälern lebhafter Westwind. Es wird etwas milder, am Nachmittag hat es minus zwei bis plus vier Grad, in 2.000 m Höhe von West nach Ost minus acht bis minus vier Grad.
Nächstes Tief mit Schnee am Wochenende
Der viele Neuschnee gepaart mit dem stürmischen Wind werde die Lawinensituation in den kommenden Stunden deutlich verschärfen, so Paul Rainer von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). Der Schnee werde verfrachtet und gleite auf der alten Schneeschicht ab. Dass die weiße Pracht in den Tälern gleich wieder verschwindet, ist diesmal nicht zu erwarten. Die winterliche Wetterphase hält an: „Wir befinden uns in einer kälteren Luftmasse, am Dienstag kommt noch Schnee dazu.“
„Im Klagenfurter Becken kann es Schneeregen geben. Eine kurze Beruhigung gibt es am Mittwoch und Donnerstag, aber in Richtung Wochenende zieht das nächste Tief heran. Da könnten auf den Bergen wieder 30 Zentimeter dazukommen.“ Die Temperaturen bleiben bis über den Jahreswechsel hinaus winterlich, markantes Tauwetter ist vorläufig nicht in Sicht.
Zugverkehr unterbrochen
Auf der Drautalbahn fahren zwischen Spittal und Innichen bis 12.00 Uhr keine Züge, wegen des starken Schneefalls. Zwischen Spittal und Lienz fahren ersatzweise Busse. Zwischen Lienz und Innichen gibt es keinen Schienenersatzverkehr. Die Gailtalbahn ist zwischen Villach und Hermagor unterbrochen. Hier fahren ersatzweise Busse. Außerdem ist die Tauernschleuse bis Mittag gesperrt.