Um niemanden einer erhöhten Gefahr auszusetzen, werden die für das Wochenende geplanten Massentests von 11. bis 13. Dezember in einigen von den Schneefällen der vergangenen Tage besonders betroffenen Oberkärntner Gemeinden verschoben. Das teilte Katastrophenschutzreferent Landesrat Daniel Fellner (SPÖ) am Mittwoch mit. Konkret wird es in den Gemeinden Stall im Mölltal, Kötschach-Mauthen, Winklern, Großkirchheim, Mörtschach, Rangersdorf, Heiligenblut und Lesachtal am Wochenende keine Tests geben.
Angespannte Situation in Großkirchheim
Die Situation in Großkirchheim ist nach wie vor angespannt. Daher hatte Bürgermeister Peter Suntinger bereits am Dienstag gegenüber dem Land Kärnten angekündigt, dass die Massentests am Freitag und Samstag nicht durchgeführt werden können, das sei jetzt „undenkbar“. Man habe Lawinenwarnstufe vier und fünf, acht Ortschaften seien von der Außenwelt abgeschnitten. Davon seien mindestens 220 Menschen betroffen.
Im Stundenintervall gehen Lawinen ab, man könne zu den Häusern nicht vordringen. Über einen Ersatztermin habe man sich in der jetzigen Situation noch keine Gedanken gemacht, so Suntinger. Ob die Tests stattfinden oder nicht, sei nicht von Bedeutung. Wichtig für die Menschen sei es, eine Notversorgung und medizinische Versorgung zusammenbringen.
Rangersdorf will eine Woche verschieben
Ähnlich ist die Situation in Rangersdorf. Dort habe man derzeit auch keinen Strom, so Bürgermeister Franz Zlöbl (ÖVP). Er habe daher beim Land schon angerufen und auch mit Stall und Winklern Kontakt aufgenommen. Man wolle zumindest eine Woche verschieben, wenn es zu schneien aufhöre. Die Tests hätten im Kulturhaus der Gemeinde stattgefunden, sagte Zlöbl. „Jetzt haben wir andere Sorgen, wir müssen schauen, dass die Straßen frei sind und die Schulen wieder aufmachen können.“
Aufruf ruft zur Teilnahme an Massentests
Kärntens Sozialpartner appellierten am Mittwoch an die Bevölkerung, an den Coronavirus-Massentestungen von Freitag bis Sonntag teilzunehmen. „Jeder Test helfe, die Ausbreitung der Pandemie zu bekämpfen und die Belastungen für das Gesundheitssystem, aber auch für die Wirtschaft, den Arbeitsmarkt und die Gesellschaft verringern“, so der Appell von Arbeiterkammer, Wirtschaftskammer, Landwirtschaftskammer, Gewerkschaftsbund und Industriellenvereinigung in einer gemeinsamen Aussendung.
Auch der Kärntner Gemeindebund rief am Mittwoch zur Teilnahme an den Massentests vom 11. bis 13.12. auf. Neben Betrieben und Arbeitnehmerinnen seien auch die Gemeinden und das Ehrenamt massiv von den Folgen der Lockdown‐ und Betriebsbeschränkungen vieler Branchen betroffen, sagte Präsident Günther Vallant. „Hier ist jeder und jede Einzelne gefordert, einen Beitrag zu leisten, dass es nicht mehr so weit kommt.“ Die Pandemie müsse so rasch wie möglich eingedämmt werden.