Politik

Landesregierung rät zu Massentests

Kärnten sei auf die Massentests am kommenden Wochenende sehr gut vorbereitet, so die Landesregierung nach einer außerordentlichen Regierungssitzung. Man appelliert, das Angebot anzunehmen. Ein Test könne ein Beitrag dazu sein, einen weiteren Lockdown zu verhindern.

Der logistische Aufwand ist enorm, der Aufwand für die Bevölkerung am Test teilzunehmen, soll so gering wie möglich sein. Bei den Massentests am kommenden Wochenende sind 143 Teststationen mit 321 Testlinien in den insgesamt 132 Gemeinden vorgesehen. Damit soll sich jeder Bürger in seiner Heimatgemeinde testen lassen können.

Bund soll Kosten refundieren

In einer außerordentlichen Regierungssitzung wurden vor allem zwei Anträge behandelt. Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) sagte, einerseits sei es um die Optimierung der Schnittstelle zwischen der IT und dem epidemiologischen Einmeldesystem gegangen. Konkret könnten damit Befunde schneller weitergeleitet und Quarantänen früher ausgesprochen werden. Beschlossen wurde andererseits auch die Finanzierung der Massentests. Die Abgeltung der Hilfskräfte wurde fixiert, vom Bund sollen diese teilweise oder ganz rückerstattet werden.

Mindestens 7.500 Menschen werden im Einsatz sein, so der zuständige Landesrat Daniel Fellner (SPÖ): „Sie werden 90.000 Arbeitsstunden leisten, teilweise freiwillig, teilweise in Form von Überstunden, was die Gemeindemitarbeiter betrifft.“ Fellner bedankte sich bei den Bürgermeistern, die eine enorme Belastung auf sich nehmen und Tag und Nacht durcharbeiten würden, um dieses Service für die Bürger anbieten zu können.

Weitere Testrunde im Jänner geplant

Auch logistisch sind die Massentests eine Herausforderung. Geliefert werden beispielsweise 32.000 Stück FFP2 und FFP3-Masken sowie 1,7 Millionen Paar Einweghandschuhe. Über 300.000 Testkits stehen zur Verfügung. Insgesamt gilt es, mehr als 200 Paletten Material auf die Teststationen aufzuteilen.

Die Anmeldung zu den Tests ist ab sofort unter österreich-testet.at möglich. Je mehr Menschen sich im Vorhinein anmelden, desto schneller und reibungsloser werde es in den Teststationen ablaufen, so Fellner.

Außerdem soll es Anfang Jänner einen zweiten österreichweiten Massentest geben, so Kaiser: „Es gibt noch keinen fixierten Termin, aber es war eine klare Präferenz der Landeshauptleute erkennbar, dass das die Woche von 8. bis 10. Jänner sein sollte, bei einer derzeit prognostizierten Entwicklung der Fallzahlen.“

Ab Februar Selbsttestung zu Hause

Nach einem zweiten geplanten Massentest soll dann auch dazu übergegangen werden, dass Tests zu Hause selbst durchgeführt werden können. Dass soll bereits im Februar der Fall sein.

FPÖ: Keine Zusage für Contact-Tracing

FPÖ-Obmann Gernot Darmann sagte in einer Aussendung, die Massentests müssten der Bevölkerung einen Mehrwert bringen. Das setze auch eine Kontaktnachverfolgung voraus. Es gebe leider keine Zusage der Landesregierung, dass ein solches effizientes Contact-Tracing an jeder Teststation funktionieren werde. Es sei auch unverständlich, dass die Landesregierung es verabsäumt habe, mit der Ärztekammer zu vereinbaren, dass vor allem Senioren und chronisch Kranke den Test bei ihrem Hausarzt machen können.

Team Kärnten: Senioren haben Bedenken

Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer fordert eine alternative Testmöglichkeit für ältere, beeinträchtigte und nicht mobile Menschen. Er kenne Seniorinnen und Senioren, die sich gerne testen lassen würden, allerdings nicht verbunden mit einer Warteschlange bei einer Teststation und einem grundsätzlichen Ansteckungsrisiko dort. Für diese Personen müsse es mobile Testangebote geben, wie auch die Möglichkeit, bei einem Arzt seines Vertrauens diesen Test durchführen zu lassen. Kein Bürger dürfe von einer kostenfreien Testmöglichkeit ausgeschlossen werden.