Wirtschaft

„Black Friday“: Rabattschlacht im Internet

Der Lockdown macht heuer dem Weihnachtsgeschäft einen Strich durch die Rechnung. Am ersten Einkaufssamstag müssen die Geschäfte geschlossen bleiben und im Internet ist die Konkurrenz für heimische Händler groß. Am sogenannten „Black Friday“ locken vermeintlich großzügige Rabatte.

Vor allem die großen international tätigen Online-Händler werben rund um den „Black Friday“ mit großzügigen Rabatten. Preisnachlässe von bis zu 50 Prozent sind dabei keine Seltenheit. Aber auch viele heimische Handelsketten versuchen so Kunden in die virtuellen Geschäfte zu locken. Auch für den Elektrohändler Walter Sabitzer in Althofen ist es ein absolutes Muss die Kunden mit Schnäppchen anzulocken: „Ich hab da ein Sprichwort zum Black Friday und zwar: ein Händler kann mit dem Black Friday nicht gewinnen aber sehr viel verlieren. Und das trifft den Nagel ziemlich am Kopf. Das Problem ist, es werden am Black Friday sehr große Umsätze getätigt.“

Elektrohändler Sabitzer
ORF
Elektrohändler Walter Sabitzer

Lockdown verlagert Geschäft ins Internet

Raimund Haberl, Obmann der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer. „Durch den Lockdown sind gerade jene Händler im Vorteil, die ihre Waren digital anbieten. Das haben wir im März schon bemerkt. Dadurch hat sich bei den Unternehmen sehr viel Bewusstsein gebildet, dass man sich mit dem digitalen Verkauf befassen muss. Das kommt jetzt beim zweiten Lockdown wieder voll zum Tragen.“

„Black Friday“: Rabattschlacht im Internet

Der Lockdown macht heuer dem Weihnachtsgeschäft einen Strich durch die Rechnung. Am ersten Einkaufssamstag müssen die Geschäfte geschlossen bleiben und im Internet ist die Konkurrenz für heimische Händler groß. Am sogenannten „Black Friday“ locken vermeintlich großzügige Rabatte.

Abgesehen vom „Black Friday“ ist der Verkauf via Internet genauso wie die telefonischen Bestellungen aber durchaus lukrativ und in Zeiten wie diesen überlebensnotwendig, so Sabitzer: „Wir sind im Moment wirklich angewiesen auf die online Bestellungen. Wir hätten sonst keine Umsätze wenn wir nicht online verkaufen würden.“

City Arkaden in Klagenfurt
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Geschlossene Geschäfte, leere Einkaufszentren

Schnäppchenjäger zu Stammkunden machen

Der Aktionstag sei für die Unternehmer eine gute Möglichkeit, Lagerbestände abzubauen und Restposten loszuwerden. „Es gibt Umfragen, wo man auf einen Wert von circa 220 bis 240 Euro kommt, die Konsumenten im Rahmen dieser Rabattaktion ausgeben möchten. Es ist aber vielleicht auch ein Einstieg, um diese Schnäppchenjäger in weiterer Folge zu Stammkunden zu machen. Sei es durch eine optimale Lieferung oder Betreuung. Das ist die Kunst, wo ich sage, ich verzichte am Anfang auf etwas Gewinnspanne, hab aber vielleicht im Nachhinein ein nachhaltiges Geschäft“, so Haberl.

Online-Handel boomt

Die Rabatte am Schwarzen Freitag haben in den letzten Jahren vorwiegend jüngere Menschen zum Kaufen im Internet animiert. Der Lockwown und die Unsicherheit, ob die Geschäfte tatsächlich am 7.Dezember wieder öffnen, dürften wohl dazu beitragen, dass heuer deutlich mehr Menschen und alle Altersklassen online einkaufen, sagt Haberl.

„Ich möchte hier auf die Plattform daspackma verweisen, wo sich Kärntner Betriebe eintragen können, die ein Lieferservice anbieten und einen Onlineshop haben. Dort können sich Konsumenten informieren, wo sie heimische Produkte finden können, damit die Wertschöpfung im eigenen Land bleibt“, so Haberl – mehr dazu in Regionale Weihnachtsgutscheine schenken. Ob der Onlinehandel die Verluste, die durch die geschlossenen Geschäfte an den ersten beiden Einkaufssamstagen vor Weihnachten entstehen, wettmachen kann, könne derzeit nicht beurteilt werden, sagt Haberl.