Regale werden neu sortiert
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Coronavirus

Sportartikelhersteller mit hohen Verlusten

Die großen Sportartikelhändler mit eigenen Onlineplattformen verzeichnen große Nachfrage. Schlechter geht es den kleineren Händlern, sie rechnen mit hohen Verlusten. Es ist ja noch völlig unklar, wie die Wintersaison aussehen werde, die Kunden sind zurückhaltend.

Auch wenn vor allem bei den großen Händlern einiges online bestellt wird, von Umsatzeinbußen werden wohl auch große Händler nicht verschont bleiben. In der Klagenfurter Innenstadt, wo sich sonst die Menschen drängen, herrscht in Zeiten des Lockdowns gähnende Leere.

Equipment derzeit Ladenhüter

Auch wenn die Eingangstür geschlossen bleibt, wird in einem Sportgeschäft, das auf Bergsteiger und Skitourengeher spezialisiert ist, gearbeitet. Die bestellte Ware wird verstaut, die Regale sortiert. Für viele Sportartikelhändler habe die Saison zwar perfekt begonnen, weil der Trend beim Skitourengehen und Wandern liege. Dafür brauche man aber Equipment, das zur Zeit nicht verkauft werden kann, sagte Sportartikelhändler Gerald Sagmeister.

Umsatzrückgang bei Sportartikeln

Die Nachfrage nach Sportartikeln ist trotz des Lockdowns gegeben, Händler mit Online-Plattformen sind im Vorteil. Und auch wenn vor allem bei den großen Händlern einiges online bestellt wird, von Umsatzeinbußen wird wohl niemand verschont bleiben.

Alternativen werden angeboten

Sagmeister bietet seinen Kunden telefonische Bestellung an. Die Waren werden verpackt und zugeschickt. Das sei aber nicht mehr als ein Service für Stammkunden. Bei gewissen Produkten brauche man die direkte Beratung und man müsse die Bekleidung anprobieren. Zur Zeit verkauft Sagmeister hauptsächlich Bergschuhe und technisches Equipment. Ein Verkauf über eine Internetplattform rentiere sich für den Sportartikelhändler nicht.

Artikel verpackt und vesandfertig
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Technisches Equipment und Bergschuhe werden noch verkauft

Große Händler im Vorteil

Große Sportartikelhändler bieten auf ihren Online-Plattformen nahezu das gesamte Sortiment an, zum Teil mit großen Rabatten. Die Nachfrage sei auch groß, hieß es bei den Händlern. Den Verlust, der durch die geschlossenen Geschäfte entsteht, könne das aber nicht wettmachen. Es werde mit minus 45 Prozent gerechnet, dies sei realistisch, sagte Gerald Rauscher, Abteilungsleiter eines Sportgeschäfts.

Der wirkliche Sportler kaufe zwar trotzdem ein, die breite Masse werde den Kauf von Sportartikeln aber auslassen, sagte Rauscher. Auch, weil es heuer keine Schulskikurse gibt und vermutlich wohl auch deutlich weniger Menschen auf Skiurlaub fahren werden.

40 Prozent Umsatzersatz

Die Sportfachhändler werden einen Lockdown-Umsatzersatz von 40 Prozent bekommen. Das teilte der Verband der Sportartikelerzeuger und Sportausrüster Österreichs (VSSÖ) Montagabend mit und berief sich dabei auf die veröffentlichte Verordnung des Finanzministeriums.