Piste auf der Turrach
ORF
ORF
Tourismus

Wintertourismus: Buchungslage verhalten

In Kärntens Skigebieten bereiten sich Touristiker auf die Kommende Wintersaison vor. Doch wie soll diese aussehen? Apres-Ski und große Events können nicht stattfinden. Eine aktuelle österreichweite Umfrage dämpft jetzt auch noch die Vorfreude: Zwei Drittel der Befragten wollen auf einen Winterurlaub verzichten.

67,6 Prozent der Befragten gaben an, heuer auf keinen Fall oder eher keinen Winterurlaub zu buchen. Das ergab die Studie des niederösterreichischen Marktforschungsinstituts „Marketagent“. Als Stichprobe wurden 500 Menschen befragt, aus ganz Österreich. Sprecherin Lisa Patek: „Hauptgrund dafür ist natürlich die Coronavirus-Pandemie und die damit verbundene Unsicherheit. Weitere Gründe sind auch, dass viele einfach keine Lust auf einen Winterurlaub haben oder dass es sich finanziell bei einigen nicht ausgeht.“ Das größte Coronavirus-Ansteckungsrisiko im Winterurlaub sahen die Befragten beim Apres Ski, das heuer ohnehin verboten ist, gefolgt vom Anstellen vor dem Lift, in der Gondel, im Wellnessbereich und in Restaurants.

Buchungslage gedämpft, Touristiker dennoch optimistisch

Ein Rundruf in den Kärntner Wintersport-Destinationen zeigt, der Blick nach vorne ist demonstrativ optimistisch und hoffnungsvoll, wenngleich die Buchungslage aus heutiger Sicht gedämpft oder gar verhalten ist, sagte Stefan Brandlehner, Geschäftsführer der Tourismusregion Bad Kleinkirchheim: „Die größte Angst wird der Gast sicherlich bezüglich der Stornobedingungen haben. Niemand möchte Anzahlungen verlieren oder hohe Stornogebühren bezahlen. Da hat die Hotellerie zum Glück längst schon reagiert und bietet die richtigen Antworten darauf. Aber wir wissen, der Gast wird sehr kurzfristig buchen. Wenn die Infektionszahlen nach unten gehen dann werden diese Buchungen kommen.“

Gäste buchen sehr kurzfristig

Das zeigt auch die „Marketagent“ Studie. Erst jeder Zehnte der Befragten hat in Österreich einen Winterurlaub gebucht, der Großteil will im Durchschnitt etwa zwölf Tage vor einer Reise die Buchung wagen, ein Drittel überhaupt erst ein bis sieben Tage vor Anreise.

Auf der Turrach wartet man gespannt, wann denn die Saison nach dem Coronavirus-Lockdown überhaupt starten kann. Für die Weihnachtsferien sei man aber dank vieler Stammgäste entgegen dem allgemeinen Trend schon gut gebucht, sagte Elke Basler vom Marketing der Turracher Höhe: „Wir hoffen, dass wir vor Weihnachten starten dürfen und denken, dass wir mit unseren Stammgästen Weihnachten gut durchbringen werden. Den Jänner betreffend sind die Buchungen noch etwas verhalten, denke aber, dass sich bis dahin einiges tun wird und die Gäste jetzt einfach abwarten und dann kurzfristig buchen werden.“

Die Skigebiete warten heuer also nicht mehr nur auf den ersten Schnee – sondern auch auf die Entwicklung der Infektionszahlen und auf Verordnungen der Bundesregierung.