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Coronavirus

Falsche Zahlen und langes Warten auf Tests

Bei den gemeldeten Neuinfektionszahlen in Kärnten fällt auf, dass es in den vergangenen Tagen deutliche Schwankungen gegeben hat. Sie lassen aber nicht auf die Auswirkungen des Lockdowns schließen, sondern eher auf Fehler und Probleme im Meldesystem der AGES.

Vor einer Woche wurden in der offiziellen Statistik noch 426 Coronavirus-Neuinfektionen gemeldet, am Dienstag waren es fast um die Hälfte weniger. Angesichts dieser Zahlen könnte man sich verleiten lassen, aufzuatmen. Doch den Statistikern und offiziellen Stellen im Land stehen eher die Haare zu Berge.

Denn diese doch teils gravierenden Zahlenunterschiede lassen sich auf ein nicht reibungslos funktionierendes Eingabesystem der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit zurückführen (AGES). Am Mittwoch gab es entsprechende Nachmeldungen, sodass die Neuinfektionen 886 betragen.

„Riesengroßes Problem“

Erst im Oktober übernahm die AGES das Melderegister vom Bundesministerium. Gert Kurath vom Land Kärnten: „Die zeitliche Verzögerung ist vielschichtig erklärbar. Zum einen gab es ein privates Institut in einem anderen Bundesland, das die Tests, die vertraglich Kärnten zugesichert waren, mit großer Zeitverzögerung analysiert und den Bezirksverwaltungsbehörden zugeschickt hat. Ein weiteres riesengroßes Problem, das uns noch nachhängt ist das epidemiologische Meldesystem, bei dem die Labors und Bezirksverwaltungsbehören zusammenhängen.“

Hier gebe es teilweise Verzögerungen von mehreren Tagen, so Kurath. Die Labors können teilweise die Ergebnisse nicht eintragen. Ein Labor habe ihm geschildert, binnen einer Stunde habe es nur fünf Ergebnisse eintragen können.

Betroffene warten lange

Diese Verzögerungen bei der Eingabe wirken sich dann auch weiter aus. Die Bezirksverwaltungsbehörden haben dann erst verspätet die Möglichkeit, die Ergebnisse an die betroffenen Personen weiterzuleiten, so Kurath. Die am Dienstag veröffentlichten Zahlen spiegeln also eine Situation wider, die nicht mehr ganz aktuell ist.

Entscheidungen hängen an richtigen Zahlen

Diese Ergebnisse könnten von älteren Proben sein, so Kurath. Diese Zahl werde zwar kommuniziert, aber mit Vorbehalt: "Der Lockdown wurde verhängt, weil die Zahlen sehr stark gestiegen sind. Um entscheiden zu können, ob er Mitte oder Ende des Monats gelockert werden könne oder verschärft werde, hänge von guten, validen Zahlen ab.