KTS Villach von außen
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Chronik

Saniertes Internat nach Bettwanzenplage

Am Freitag wurde in Villach-Warmbad das neue Internat der Kärntner Tourismusschulen (KTS) eröffnet. 80 Zimmer mussten nach einem massiven Bettwanzenbefall entkernt und saniert werden. Man berücksichtigte auch gleich Isolierzimmer für Schüler, die an Covid-19 erkranken.

Vor zwei Jahren tauchten im Internet Bettwanzen auf, die weder mit Chemie noch Reinigung vertreiben ließen. Auch Spürhunde waren im Einsatz, um jedes Nest zu finden. Auch nach der Entfernung von Holzverkleidungen, Teppichen und sogar Rigipswänden wurden Wanzen aufgespürt. Da war klar, dass man zu drastischen Mitteln greifen müsste und die Zimmer entkernt werden. Während der Wanzenkrise wurden das Gepäck der Schüler thermisch behandelt, damit sie die Tiere nicht nach Hause schleppen, unter Umständen in einen Hotel- oder Gastbetrieb.

Entkerntes Internatszimmer
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Die Zimmer wurden bis auf die nackten Wände ausgeräumt

Andere Gestaltung für rasches Handeln

Die neuen Zwei-Bett-Zimmer sollen jetzt wanzensicher sein. Nach vier Monaten Bauzeit können die Räume nun wieder bezogen werden, sagte KTS-Direktor Gerfried Pirker: „Sollten wir noch einmal von diesen Tierchen heimgesucht werden, sind die Umbauarbeiten viel einfacher. Wir haben Teppich gelegt, der in Teilen herausgenommen werden kann, man muss nicht alles wegreißen. Auch Betten kann man ein- und aushängen, es ist nicht mehr so eingebaut wie früher.“

Bettwanzen

Die Spinnentiere sind treue Begleiter des Menschen und plagten schon Höhlenmenschen. Sie können monatelang hungern und in Ritzen ausharren. Allerdings können sie auch Krankheiten übertragen. Mit mangelnder Sauberkeit hat ein Befall nichts zu tun, sie werden meistens eingeschleppt.

Auch Küchen werden erneuert

3,8 Millionen Euro kostete die Sanierung, etwas weniger als veranschlagt. Auch für mögliche CoV-Infektionen sieht sich die Schule jetzt gerüstet: In jedem Stock gibt es zwei Isolationszimmer, um Betroffene abzusondern. Nun wird das Dach des Internats noch neu gedeckt und es stehen weitere Erneuerungen an, so Pirker: „Weil die Küchen noch aus dem alten Schulgebäude mitgenommen worden, die sind 30 Jahre und älter.“

In Summe sollen in den kommenden 18 Jahren weitere 16 Millionen Euro in die KTS fließen. Die weiteren Bauphasen umfassen die Sanierung und den Umbau der Küchen, der Servierräume, die Adaptierung der Unterrichtsräume an die neuen Ausbildungsanforderungen, Sonnenschutzmaßnahmen, die Erneuerung der Innentüren und abgehängter Decken sowie die Glasfassaden.

Sanierung der Blechdächer vorgezogen

Aktuell wird die Sanierung der Blechdächer sowie der thermischen Verbesserungen vorangetrieben. Ursprünglich war die Erneuerung der Dächer in den Jahren 2027-2032 geplant. Das Vorziehen dieser Sanierungsschritte sei jedoch ein wichtiger Impuls für die regionale Wirtschaft, sagte Landeshauptmann Peter Kaiser anlässlich der Eröffnung. „Mit der Erneuerung von Schulstandorten investieren wir nachhaltig für kommende Generationen.“