Die HTL 1 hat zwar eine wunderschöne Glasfassade, im Sommer wird es dahinter aber unfassbar heiß: bis zu 45 Grad werden gemessen. Auch die Klassen und Büros heizen sich auf bis zu 38 Grad auf. Mit dem Klimawandel könnten die Temperaturen weiter steigen. Weshalb an der HTL die Idee für das Forschungs-Projekt „GreensChoolENERGY“ entstand. Projektleiter ist Wolfgang Hafner, Leiter der Abteilung Klima- und Umweltschutz in der Stadt Klagenfurt. Er sagt, es habe eine Ausschreibung für das Projekt „Stadt der Zukunft“ gegeben. Durch die angedachten Innovationen erhielt das Projekt den Zuschlag.
Kühlung durch unterschiedliche Methoden
Die Glasfassade wird mit experimentellen Photovoltaik-Anlagen verkleidet und dadurch auch zu 60 Prozent beschattet – weniger Sonne, weniger Hitze in der Schule. Das Flachdach und der Vorplatz der HTL werden begrünt, außerdem wird Wasser hinter der Glasfassade in fünf Bereichen zur Kühlung eingesetzt. Dazu HTL1-Direktor Michael Archer: „Jeder Bereich soll anders gekühlt werden. Einer wird durch einen Wasservorhang zwischen Fassade und Photovoltaikmodul gelöst. Im zweiten Bereich sollen die Photovoltaikmodule mit Sprühnebel benetzt werden. Ein Kühlkamin soll entstehen, mit dem der Bereich unter der Glasfassade begrünt, bewässert und damit gekühlt wird. Es soll ein Kaminzugeffekt entstehen, der die kühle Luft nach oben, also vor die Fenster der Klassen und Büroräumlichkeiten, bringen soll.“
Erste Messstation der ZAMG in der Innenstadt
Um die Auswirkungen der Maßnahmen auf das urbane Klima zu messen, installiert die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) an der HTL1 auch die erste innerstädtische Messtation. Binnen drei Jahren werden insgesamt 950.000 Euro investiert, 60 Prozent davon kommen als Bundesmittel von der Forschungsförderungsgesellschaft. Den Rest stemmen die Projektpartner.
2.000 Schüler arbeiten mit
An die 2.000 Schüler arbeiten bei „GreenSchoolEnergy“ mit. Neben der HTL ist die HBLA Pitzelstätten und die landwirtschaftliche Fachschule Ehrental mit an Bord. Mit der PV-Anlage sollen 100.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugt werden, der in erster Linie dem Eigenbedarf dienen wird. Bei der Bauverhandlung gab es grünes Licht, der Baubescheid liegt vor. Der Baustart soll nächste Woche erfolgen.