Thermometer im Sonnenschein
dpa/Fredrik von Erichsen
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Chronik

Hitzetage werden sich verdreifachen

Ohne Gegensteuern wird sich die Zahl der Hitzetage im Stadtzentrum von Klagenfurt in den nächsten 80 Jahren von bisher 20 auf 60 verdreifachen. Das geht aus einer Studie zur Klimaerwärmung hervor. Die Stadt Klagenfurt fordert nun Maßnahmen zum Klimaschutz in der neuen Kärntner Bauordnung.

Ohne Gegenmaßnahmen hat Klagenfurt im Jahr 2100 ein Klima wie heute in Rom, Barcelona oder Istanbul, sagte Wolfgang Hafner, der Leiter der Umweltabteilung der Stadt Klagenfurt. Bis dahin würde die globale Temperatur um vier Grad Celsius und damit die Zahl der Hitzetage im dicht verbauten Stadtzentrum von derzeit rund 20 auf über 60 steigen, mit negativen Folgen für die Gesundheit und die Vegetation.

Könnten Hitzetage durch Maßnahmen fast halbieren

Hitzeinseln lassen sich allerdings reduzieren, mit weniger CO2-Ausstoß, aber auch baulich, etwa durch helle Oberflächen, Entsiegelung, durch mehr Bäume als natürliche Klimaanlage und überhaupt durch mehr Grün- und Wasserflächen. Wolfgang Hafner sagte, würde man dies umsetzen, könnten die extremen Klimaszenarien entsprechend gepuffert werden. „Die erwartete Anzahl der Hitzetage von 60 könnte dann nahezu halbiert werden.“

Dem Klimaschutz müsse auch die in Begutachtung befindliche neue Kärntner Bauordnung Rechnung tragen, forderte Bürgermeisterin Maria Luise Mathiaschitz (SPÖ). „Die Stadt und ich, als Obfrau des Städtebundes in Kärnten, werden anregen, dass behördliche Möglichkeiten, Klimaauflagen vorschreiben zu können, in Begutachtungsverfahren eingefordert werden.“

HTL Lastenstraße soll begrünt werden

Konkret geht es etwa um Begrünungen in Kombination mit Photovoltaik, bei Neubauten oder Sanierungen. Umweltstadtrat Frank Frey von den Grünen sagte, Klagenfurt habe da eine Sonderstellung, „weil wir mit 100.000 Einwohnern ein stark verdichtetes Gebiet sind. Wir haben eine überdimensional starke Bautätigkeit, und da ist es umso wichtiger, dass man das auch von behördlicher Seite vorschreiben kann.“

Im Konzept Smart City Harbach seien Grün- und Wasserflächen schon berücksichtigt. Ein erstes Projekt betrifft auch die HTL 1 in der Lastenstraße, deren Glasfassade für extreme Erwärmung sorgt. Ab September sollen dort Begrünung und Beschattung Abkühlung bringen.