Österreichische Gesundheitskasse von außen
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Gesundheit

Gesundheitskasse fehlen 400 Millionen Euro

Die Coronavirus-Pandemie hat auch bei der Österreichischen Gesundheitskasse zu einem Finanzloch geführt. Für heuer fehlen mehr als 400 Millionen Euro. Die hohe Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit führten zu Einnahmeausfällen. Zu Leistungskürzungen soll es aber nicht kommen.

Das Budgetloch bei der Österreichischen Gesundheitskasse hat sich mehr als verdoppelt. Vor der Coronavirus-Pandemie ist man noch von einem Ausfall der Einnahmen von weniger als 200 Millionen Euro ausgegangen. Diese Prognose hält nicht mehr, sagte der Generaldirektor der österreichischen Gesundheitskasse Bernhard Wurzer: „Wir gehen heuer von einem Bilanzverlust in Höhe von 440 Millionen Euro aus. Das wird im nächsten Jahr die gleiche Summe sein und wird dann noch einmal 2023 und 2024 ansteigen.“

Keine Leistungskürzungen für Versicherte

In Kärnten rechne man heuer mit Einnahmeausfällen von mehr als 20 Millionen Euro, doch auch hier werde sich das Defizit in den nächsten Jahren steigern. Die Versicherten sollen jedenfalls nichts von den Einnahmeausfällen spüren, sagte Wurzer: „Wir gehen davon aus, dass der Bund so wie alle anderen in diesem Land auch uns unterstützen wird, so dass wir das Leistungsniveau aufrecht erhalten können. Der Bilanzverlust ist prozentmäßig in den nächsten Jahren nicht höher als zum Beispiel der Bilanzverlust der Gebietskrankenkassen im Jahr 2007. Es ist also nicht so, dass die vollständige Katastrophe herein bricht, sondern dass wir jetzt mit der neuen Situation umgehen müssen und in den nächsten Jahren versuchen müssen bei den Ausgabensteigerungen Dämpfungen zusammen zu bringen damit die Schere irgendwann wieder zusammen geht.“

Gesundheitskasse fehlen Millionen

Die Corona-Pandemie schlägt auch ein Loch in das Budget der Österreichischen Gesundheitskasse. Dennoch soll es nicht zu Leistungskürzungen kommen, versichert die Kasse.

Verlängerung der elektronischen Krankmeldung

Auch die Einführung von Selbstbehalten schloss Wurzer aus. Kostendämpfungen würden auch mit den Ländern besprochen. Diese soll es vor allem im Bereich der Medikamente, wo schon seit Jahren auf der Ausgabenseite gebremst werde, geben. Zu einer Verlängerung könnte es bei den elektronischen Krankmeldungen kommen, die wurden mit Beginn der Coronavirus-Pandemie beschlossen und laufen Ende August aus.