Hotel Moser Verdino Klagenfurt
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Wirtschaft

Stadthotels profitieren von Seen

Im Gegensatz zu Stadthotels in anderen Bundesländern, die wegen der Coronavirus-Krise unter schlechter Buchungslage leiden, geht es Kärntner Stadthotels besser. Sie profitieren, wenn die Seehotels ausgebucht sind. Ein See ist ja in Kärnten nie weit.

Veranstaltungen wurden abgesagt, es gibt kaum internationale Gäste und wenige Geschäftsreisende. Darunter leidet der Städtetourismus vielerorts enorm. Laut Österreichischer Hoteliervereinigung (ÖHV) sind den Stadthotels neun von zehn Nächtigungen weggebrochen.

Stadthotels profitieren von Seen

Im Gegensatz zu Stadthotels in anderen Bundesländern, die wegen der Coronavirus-Krise unter schlechter Buchungslage leiden, geht es Kärntner Stadthotels besser. Sie profitieren, wenn die Seehotels ausgebucht sind.

Gäste weichen in Städte aus

Anders ist das in Kärnten, denn nicht nur die Strandbäder, sondern auch die Innenstädte sind gut besucht. Urlauber, hauptsächlich aus Österreich, aber auch aus Deutschland und der Schweiz, weichen vermehrt auf Stadthotels aus, da es an den Seen kaum mehr freie Unterkünfte gibt. So ist das Hotel „Moser-Verdino“ in der Klagenfurter Innenstadt im Sommer bereits teilweise ausgebucht.

Eingang Hotel Sandwirth in Klagenfurt
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Hotel „Sandwirth“ in Klagenfurt

Auch im Hotel „Sandwirth“ ist man mit der Buchungslage mehr als zufrieden. Nach einem verhaltenen Juni und einem ausgezeichneten Juli erreicht man im August Vorjahresniveau, obwohl es keine Großveranstaltungen gibt, von denen das Hotel ansonsten profitierte, sagte Geschäftsführerin Helvig Kanduth: „Wie wir am 29. Mai aufgesperrt haben, habe ich mir überlegt, wie wird das werden. Bei der Eröffnung hatten wir keine Reservierungen mehr in den Büchern. Meine Hoffnung war, dass die Österreicher an den See kommen wollen und auch können.“

Reception im Hotel Goldenes Lamm in Villach
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Hotel „Goldenes Lamm“ in Villach

Vorteile von Stadt und See

Ähnlich ist die Situation der Stadthotels in Villach. Im „Holiday Inn“ etwa sei die Auslastung im Hochsommer durchaus in Ordnung, heißt es. Man profitiere von Kroatien-Reisenden, die in Villach einen Zwischenstopp einlegen. Es würden aber auch immer mehr Gäste die Annehmlichkeiten eines Stadthotels mit guter Infrastruktur, vielen Geschäften und Kulturangeboten schätzen. Im Boutiquehotel „Goldenes Lamm“ sind derzeit alle 45 Zimmer ausgebucht, so Hotelinhaberin und Obfrau der Stadthotels in Villach, Claudia Boyneburg-Lengsfeld-Spendier.

Tourismusverband und Stadt haben spezielle Pakete geschnürt, mit Gratis-E-Bikes und Gratiseintritten, das greife, so Boyneburg-Lengsfeld-Spendier. „Die Gäste haben Freude und buchen bei uns. Und was neu ist: Der Gast entdeckt die Infrastruktur in der Stadt und fährt jeden Tag an einen anderen Strand oder in die Berge. Abends hat er dann in der Stadt die Lokale und Geschäfte.“

Hoffen auf Kongresse im Herbst

Auch wenn der Sommer für die Stadthotels gut läuft, hat man aber Bedenken, wie es im Herbst nach der Urlaubssaison weitergeht. Einerseits hoffe man auf die Herbstferien. Andererseits auch darauf, dass geplante Kongresse in Villach wieder durchgeführt werden können.