Grippeimpfung
APA/dpa/Martin Schutt
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Gesundheit

Große Nachfrage nach Grippeimpfstoff

Viele fragen sich schon jetzt, was der Herbst in Zusammenhang mit dem Coronavirus, der Grippe, der Schule und der Gesundheitsversorgung bringen wird. Apotheker raten zur Grippeschutzimpfung. Der Impfstoff kann schon jetzt reserviert werden. Ein Lieferengpass sei nicht ausgeschlossen.

Das Interesse an der Grippeimpfung ist heuer so groß wie noch nie. Firmen, Pflegeheime, niedergelassene Ärzte, Gesundheitsämter – alle bestellen Impfdosen, die erst produziert und im Laufe des September ausgeliefert werden.

Wer sich impfen lassen will, kauft im Normalfall das Serum in der Apotheke und geht dann damit zum Arzt. Zwischen 50.000 und 60.000 Menschen ließen sich im Vorjahr in Kärnten gegen Grippe impfen. Heuer sollen es viel mehr werden, sagt Paul Hauser, Sprecher der Apotheker in Kärnten. Er habe heuer doppelt so viele Seren bestellt und hoffe, damit das Auslangen zu finden: „Ich hoffe, dass wir auch die doppelte Menge bekommen.“

Hoffnung auf gerechte Impfstoff-Verteilung

Es gibt nicht beliebig viel Impfstoff auf dem Markt. Vier Anbieter produzieren in Österreich nach den geforderten Standards, Bestellungen im Ausland sind nicht möglich. Daher kann der Sprecher der Apotheker auch nicht garantieren, dass es überall ausreichend Grippeimpfstoff geben wird. Hauser blickt mit wenig Freude in die Bundeshauptstadt nach Wien: „Es wurde eine große Menge an Impfstoff von der Gemeinde Wien vorreserviert. Die anderen Bundesländer werden eher weniger Impfstoff bekommen.“

Die Stadt Wien bietet ab Oktober für jeden Wiener und jede Wienerin eine gratis Impfung an. Die Stadt verfolgt damit kurz vor der Wiener Gemeinderatswahl ein ehrgeiziges Ziel: die niedrige Durchimpfung soll von acht auf 25 Prozent vervielfacht werden. Die Vorgangsweise der Stadt Wien empfindet der Sprecher der Kärntner Apotheker als nicht ganz fair: „Normalerweise sollte die Gesundheit nicht von der Politik oder einigen Ländern bestimmt werden, sondern es sollte eine gerechte Verteilung geben. Das obliegt leider nicht den Kärntner Apothekern.“

Ab Herbst auch in Kärnten Impfaktionen geplant

Das Büro von Gesundheitslandesrätin Beate Prettner (SPÖ) nahm Kontakt mit der Stadt Wien auf. Demnach seien 400.000 Impfdosen bestellt worden. Die österreichische Bundesregierung bestellte insgesamt eine Million Dosen. Für die Bundesländer sollte genug Impfstoff eintreffen, heißt es im Büro Prettner. Dazu Apotheker Hauser: „Wir hoffen. Ich bin guter Dinge.“

Je weniger Menschen wegen schwerer Grippe ins Krankenhaus müssen, desto mehr Platz bleibt für Coronavirus-Patienten. Im Herbst wird es daher auch in Kärnten wieder Impfaktionen geben. Der Impfstoff wird vergünstigt abgegeben. Wer von der Rezeptgebühr befreit ist, wird auch gratis gegen Grippe geimpft.